Bad Segeberg (em) Mit seinem Engagement hat Sebastian Kinne, der sein Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) beim Martin-Meiners-Förderverein für Jugend- und Umweltprojekte (MMFV) gerade beendet hat, die Sammlung „Deckel gegen Polio“ im Kreis Segeberg zum Erfolg geführt. Seit April nehmen alle WZV-Recyclinghöfe Kunststoffverschlüsse von Flaschen und Tetra Packs für ein Leben ohne Kinderlähmung entgegen.

Vier Kubikmeter sind seit dem Auftakt der Deckelsammlung im April 2915 auf den WZV-Recyclinghöfen gesammelt und zur Verwertung übergeben worden. Und damit nicht genug. Sebastian hat Schülerinnen und Schülern bei Besichtigungen der WZV-Recyclinghöfe begeistert die Hintergründe von „Deckel gegen Polio erklärt. In Kindergärten und Schulen hat er Vorträge gehalten, mit der Folge, dass im Garbeker Kindergarten und an Schulen in Rickling und Bad Segeberg jetzt die bunten Verschlüsse von Milch- und Saftkartons fleißig gesammelt werden. Kunststoffdeckel bestehen aus hochwertigem, recyclingfähigen Polyethylen. Sie werden von Recyclingbetrieben gern abgenommen. Der Erlös der Deckelsammlung kommt der Kampagne „End Polio Now“ zugute, die damit weltweit Impfungen gegen Kinderlähmung finanziert. Ein Deckel wiegt rund zwei Gramm. 500 Stück entsprechen etwa einem Kilogramm. Sie decken die Kosten für eine lebensnotwendige Impfung gegen Kinderlähmung.

Kinderlähmung, auch Poliomyelitis genannt, ist eine hoch ansteckende Krankheit, die vor allem Kinder unter fünf Jahren, aber auch Erwachsene befallen kann. Der Virus verursacht dauerhafte Lähmungen und Verkrüppelungen. Die Krankheit verläuft oft tödlich, wenn die Atemmuskulatur befallen wird. Polio ist unheilbar, doch mit nur einer Impfung kann ein lebenslanger Schutz erreicht werden.

Im Kampf gegen Kinderlähmung sind bereits überzeugende Erfolge errungen worden. Nord-und Südamerika wurden 1994 als von Polio befreit erklärt, die Westpazifikregion 2000 und Europa 2002. Nur noch in drei Ländern, in Nigeria, Afghanistan und Pakistan, kommt das Virus derzeit fei vor. Doch um weltweit dauerhaft gegen Polio zu schützen, müssen die Impfmaßnahmen weitergeführt werden. Die Rückkehr des Virus wäre katastrophal.

„Die Idee hinter der Deckel-Sammlung ist total einfach und ich wünsche mir zum Abschied meines FÖJ, dass die tolle Idee weitergetragen wird!“, so Sebastian. Jeder kann zu Hause mitmachen und Deckel von Ein- und Mehrwegflaschen, Shampoo-Flaschen, Zahnpastatuben, Tetra Paks oder auch die Verpackungen von Überraschungseiern sammeln.

Wer die Sammlung aktiv unterstützen möchte, kann eine eigene Sammelstelle einrichten und die Kunststoffdeckel auf den WZV-Recyclinghöfen abgeben. Mehr Informationen gibt es bei www.deckel-gegen-polio.de und beim Mart-Meiners-Förderverein: Telefon 04551 909 156 oder martin-meiners-foerderverein.de.

Foto: Die Sammlung „Deckel gegen Polio“ hat FÖJ-ler Sebastian Kinne auf den WZV-Recyclinghöfen eingerichtet. Nicht ohne Stolz zieht er zum Abschied seines FÖJ mit Bettina Kramer Bilanz: Vier Kubikmeter Kunststoffdeckel in vier Monaten für ein Leben ohne Kinderlähmung.