Bad Segeberg (em) Goldregen, Engelstrompete oder Blauer Eisenhut in bunten Farben locken die Pflanzen in Gärten und Parks. Doch es ist Vorsicht geboten, denn sie sind wie einige weitere Artgenossen giftig und können besonders für kleine Kinder gefährlich sein.

Nicht nur das Schlucken oder Kauen von Beeren, Blüten oder Blättern kann Vergiftungen auslösen, bei manchen Pflanzen reicht sogar schon eine Berührung, die zu schwerwiegenden Hautreaktionen führen kann.

„Folgen einer Vergiftung sind häufig Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Hautreizungen. Um Vergiftungen vorzubeugen ist es wichtig, mit den Kindern über die Gefahren zu sprechen“, empfiehlt AOK-Niederlassungsleiter Holger Vollmers aus Bad Segeberg.

Denn auch schon kleine Kinder müssen lernen, dass sie viele Pflanzen nur anschauen dürfen. Vollmers rät deshalb: „Erklären Sie Ihrem Kind, dass viele Pflanzen giftig sind und daher Blätter, Blüten oder Früchte nicht in den Mund gesteckt werden dürfen.“

Wer kleine Kinder hat, sollte sich im Vorfeld informieren, welche Blumen, Sträucher und Büsche giftige Bestandteile haben. Dass Goldregen, Tollkirsche, Fingerhut und Maiglöckchen gefährlich sein können, wissen viele Eltern. Aber auch Oleander, Lupinen, Narzissen, Rhododendron, Eibe, Buchsbaum oder Efeu gehören zu den giftigen Gartenpflanzen. Einen genauen Überblick gibt das Giftinformationszentrum-Nord unter www.giz-nord.de.

Dort gingen im vergangenen Jahr allein wegen der Einnahme von Pflanzenteilen bei Kindern bis zum Alter von 4 Jahren für Norddeutschland über 2.300 Anrufe ein. „Welche Pflanzen wie giftig sind, hängt stark auch von der Menge ab, die das Kind verzehrt hat“, so Vollmers. So lösen zwei gegessene Buchsbaumblätter womöglich gar keine Beschwerden beim Kind aus, eine ganze Handvoll aber heftige Bauchschmerzen, Übelkeit oder Durchfall.

In diesen Fällen sollte das Kind Wasser, Tee oder Saft in kleinen Schlucken trinken, das Erbrechen sollte weder mit Milch noch Salzwasser erzwungen werden. „Schlimme Vergiftungen durch Pflanzen mit Kreislaufproblemen und Atemlähmungen sind zum Glück sehr selten“ sagt PD Dr. Andreas Schaper, stellvertretender Leiter vom Giftinformationszentrum-Nord.

Je nachdem, wie schlimm die Beschwerden sind, können sich Eltern beim Giftnotruf erkundigen, wie sie sich richtig verhalten. Der Giftnotruf ist jederzeit unter der Nummer 05 51 / 19 240 zu erreichen. In besonderen Fällen sollte auch nicht gezögert werden, den Notarzt unter 112 zu rufen.