Kreis Segeberg (em) Die typische Herbstbelebung des Arbeitsmarktes nach den Ferien führt meist zu einem Rückgang der Arbeitslosenzahl. Im Kreis Segeberg ist die Zahl der Arbeitslosen zunächst nur leicht um 40 Personen zurückgegangen.
Mit 578 Arbeitsaufnahmen konnten aber deutlich mehr Menschen als im Vormonat ihre Arbeitslosigkeit durch die Aufnahme einer Beschäftigung beenden (August: 462). Gleichzeitig ging die Zahl der Personen zurück, die sich aus einem Arbeitsverhältnis neu arbeitslos meldeten (September: 512; August: 628).
„Wenn der Herbst Einzug hält, bedeutet dies meist Positives für den Arbeitsmarkt. Denn zum Herbst starten viele junge Menschen, die sich vorübergehend arbeitslos gemeldet hatten, in eine Ausbildung, einen Schulbesuch oder ein Studium. Dies entlastet den Arbeitsmarkt nach den Sommerferien“, erläutert Ronald Geist, Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Elmshorn.
Durch den Ausbildungs- und Schulbeginn ist die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen zwischen 15 und 24 Jahren im September um 6,5 Prozent gesunken. Mit dem Beginn des Studiensemesters kann sich die Zahl weiter reduzieren. Derzeit sind 723 junge Menschen im Kreis arbeitslos. Die Arbeitslosenquote der Jugendlichen liegt mit 4,6 Prozent unter der allgemeinen Arbeitslosenquote.
Auch bei der Personalnachfrage bewegt sich im Herbst saisonal meist wieder etwas mehr. Viele Unternehmen sind in den letzten Monaten bei Personalentscheidungen aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Lage jedoch vorsichtiger geworden. Im September wurden dem Arbeitgeber-Service 280 Arbeitsstellen neu zur Besetzung gemeldet – 52 weniger als im Vorjahresmonat. Der Bestand an offenen Stellen liegt mit 2.436 Angeboten jedoch um 98 höher als vor einem Jahr.
„Die Unternehmen wollen nun häufig ihre vorhandenen Aufträge abarbeiten und suchen dafür Personal. Mehr Personal wird zum Herbst auch in der Lebensmittelproduktion und im Versandhandel gesucht – teilweise befristet für das Weihnachtsgeschäft“, sagt Ronald Geist und führt aus: „In den Herbstwochen gibt es dadurch saisonal wieder mehr Chancen für die erfolgreiche Jobsuche. Sollte die Arbeitssuche schon länger andauern, kann es lohnen, auch nach Alternativen zu der bisherigen Branche oder dem bisherigen Beruf zu schauen. Arbeitsagentur und Jobcenter beraten gerne dazu.“
Trotz verhaltener Konjunktur der letzten Monate wächst die Beschäftigung im Kreis
Obwohl viele Unternehmen in den letzten Monaten bei der Suche nach neuem Personal eher vorsichtig agiert haben, ist die Beschäftigtenzahl im Kreis Segeberg gewachsen. Die neueste Statistik* weist 98.843 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte aus. Dies ist ein Anstieg um 1.576 Personen zum Vorjahr.
Die Zahl der Jüngeren (unter 25 Jahre) hat dabei um 33 Personen abgenommen, während die Zahl der älteren Beschäftigten (über 55 Jahre) um 1.007 gestiegen ist. Hier wird die demographische Entwicklung sichtbar. Auch der Trend zu mehr Teilzeitarbeit lässt sich aus den Daten ablesen (Teilzeit: +667 Personen).
Der Beschäftigtenzuwachs basiert zum größten Teil auf den ausländischen Arbeitskräften. Ihre Zahl wuchs innerhalb eines Jahres um 1.364 Personen, während die der deutschen Beschäftigten nur um 212 anstieg. Ausländer machen derzeit einen Anteil von 13 Prozent an den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten aus.
„Wenn die Beschäftigung steigt, gibt es Branchen, die stärker profitieren als andere. Mehr Menschen sind in der Logistik, im Sozialwesen, im Dienstleistungsbereich und in der öffentlichen Verwaltung beschäftigt. Weniger arbeiten hingegen in der Metall- und Elektroindustrie sowie in der Zeitarbeit. Die Beschäftigung verlagert sich auch in unserer Region mehr und mehr in den tertiären Sektor“, sagt Ronald Geist.