Henstedt-Ulzburg. Außergewöhnlicher Abschied auf dem Acker: Kürzlich trafen sich Vertreterinnen sowie Vertreter aus der Gemeindepolitik und langjährige Weggefährten auf der Wiese neben dem Parkplatz Hohnerberg, um Johannes Engelbrecht zu überraschen. Der ehrenamtlich tätige Ortsnaturschutzbeauftragte hatte angekündigt, sein Amt aus Altersgründen zum Jahresende niederzulegen – aber die Gemeinde wollte ihn nicht ohne ein herzliches Dankeschön gehen lassen. 

Und so wurde wahrlich groß aufgefahren: Mit einem Oldtimer-Deutz-Traktor wurde Johannes Engelbrecht mit seiner Tochter und seinem Sohn sowie seinen Enkelinnen zuhause abgeholt. Als sie auf dem Acker beim Hohnerberg ankamen, da warteten die geladenen Besuchenden bereits auf die Ehrengäste. Organisiert wurde diese besondere Veranstaltung von Dirk Rohlfing als Vorsitzendem des Umweltausschusses und seiner Frau Inga Rohlfing. Gemeinsam mit dem Team aus dem Sachgebiet „Grünplanung und Umwelt“ mit dessen Leiterin Anne Neufert und den Mitarbeiterinnen Katja Rihm und Regina Rosenau – Petra Walz konnte urlaubsbedingt nicht dabei sein – sorgten sie für einen wertschätzenden und würdigen Rahmen für den Abschied des Naturschutzbeauftragten.

„Im Namen der Gemeinde möchte ich Ihnen meinen herzlichen Dank für Ihr jahrzehntelanges ehrenamtliches Engagement als Naturschutzbeauftragter aussprechen“, begann Bürgermeisterin Ulrike Schmidt, die in ihrer Ansprache auch auf seine Anfänge in diesem Amt zurückblickte. Johannes Engelbrecht wurde am 17. Mai 2005 von der Gemeindevertretung als neuer Ortsnaturschutzbeauftragter bestätigt und im Juni dann vom Kreis in diesem Amt offiziell eingesetzt. Er trat damit die Nachfolge von Arno Schäfer an. Zuvor hatte er sich gegen zwei weitere Bewerber durchgesetzt. Wie die Bürgermeisterin erklärte, habe Johannes Engelbrecht seitdem mit seinem außergewöhnlichen Einsatz und seiner Beharrlichkeit viel bewegt. Bei den jährlichen Spaziergängen zum Tag der Umwelt habe er Teilnehmende jeden Alters mit seinem umfassenden Wissen über die Natur und die regionale Geschichte beeindruckt. Als Großprojekte, die mit seinem Namen untrennbar verbunden sind, nannte sie die Ausweisung des Naturschutzgebiets Henstedter Moor und auch die Wiedervernässung des Henstedter Moors. „Ihr Wirken hat Spuren hinterlassen, die bleiben werden. Ich wünsche Ihnen nun auch für die Zukunft alles Gute, Gesundheit und viele schöne Momente – vor allem in der Natur, die Ihnen so am Herzen liegt“, sagte Ulrike Schmidt, bevor sie ihm ein Präsentkorb mit regionalen Leckereien überreichte. Von Anne Neufert bekam Johannes Engelbrecht dann auch noch ein gedrucktes Buch mit allen Plakaten seiner Wanderungen sowie Meilensteinen seines Wirkens – plus Widmungen von der Bürgermeisterin und dem Grünplanungsteam. 

Gerührt richtete auch Johannes Engelbrecht einige Worte an die Gäste. „Danke für diese Idee für einen solch fantastischen Abschied“, sagte er, der nicht nur auf seine beiden Herzensprojekte rund ums Henstedter Moor, sondern auch auf seine Spaziergänge zurückblickte: „Insgesamt 18 Wanderungen habe ich organisiert. Ich hatte es mir dabei selbst zur Aufgabe gemacht, den Bürgerinnen und Bürgern die Schönheiten unserer Gemeinde zu zeigen“, so Johannes Engelbrecht. „Thematisch ging es dabei nicht nur um die Natur, sondern auch um die Überbleibsel aus der jüngsten Eiszeit – denn das ist mein persönliches Steckenpferd.“ Bei Kaffee und Kuchen klang die Veranstaltung dann beim gemeinsamen Schwelgen in Erinnerungen sowie interessanten Gesprächen aus. 

Foto: Bürgermeisterin Ulrike Schmidt dankte dem scheidenden Ortsnaturschutzbeauftragten Johannes Engelbrecht für seinen jahrelangen ehrenamtlichen Einsatz. Foto: Marcus Engelbrecht