Henstedt-Ulzburg. – Wo drückt der Schuh? Unter diesem Motto besuchte der CDU-Landtagsabgeordnete Ole Plambeck am Donnerstag die Fahrschule Gliem in Henstedt-Ulzburg, um sich über aktuelle Herausforderungen der Fahrschulbranche zu informieren. Im Gespräch mit Fahrschulinhaber und Fahrlehrer Thomas Gliem, der zugleich zweiter stellvertretender Landesvorsitzender des Fahrlehrer-Verbandes Schleswig-Holstein ist, standen insbesondere die geplanten Reformen beim Führerschein sowie die derzeitigen Wartezeiten auf Prüfungen im Mittelpunkt.
Thomas Gliem begrüßte die geplanten Reformvorschläge grundsätzlich, machte jedoch deutlich, dass aus Sicht der Fahrlehrer konkrete Präzisierungen und Anpassungen notwendig seien, damit die Reform in der Praxis tatsächlich Verbesserungen bringe. „Unsere Erfahrungen aus dem täglichen Unterricht sollten stärker in die Gesetzgebung einfließen“, so Gliem.
Ole Plambeck sagte zu, sich dafür einzusetzen, dass der Fahrlehrer-Verband Schleswig-Holstein aktiv in die weiteren Beratungen zur Führerscheinreform eingebunden wird. „Gesetze müssen sich an der Realität orientieren. Die Fachleute aus der Praxis sind dafür unverzichtbar“, betonte der Abgeordnete. Plambeck kündigte an, ein Gespräch mit Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen sowie der Bundestagsabgeordneten Melanie Bernstein, stellvertretendes Mitglied im Verkehrsausschuss des Deutschen Bundestages, zu initiieren.
Ein zentrales Problem bleibt laut Gliem die langen Wartezeiten auf praktische Fahrprüfungen beim TÜV. Diese Verzögerungen führten zu erheblichen Belastungen für Fahrschulen und Fahrschüler. Zu langen Wartezeiten führt auch die lange Bearbeitungszeit bei der Führerscheinstelle beim Kreis Segeberg. Die Anmeldung und Einreichung der Unterlagen erfolgen nach wie vor analog. Hier braucht es eine medienbruchfreie digitale Kommunikation, um die Bearbeitung zu beschleunigen. „Gerade junge Menschen warten oft monatelang auf ihre Prüfung – das ist untragbar“, ergänzte Plambeck.
Auch das Thema „bezahlbarer Führerschein“ wurde intensiv diskutiert. Die Fahrschule Gliem setzt bereits auf moderne Lernmethoden, um den Führerscheinerwerb effizient und kostengünstig zu gestalten. Dazu gehören ein Fahrsimulator zur Vorbereitung auf die Praxisstunden sowie das eigens entwickelte Theoriekonzept „FUNLEARN®“, das in nur sieben Tagen Intensivunterricht spielerisch und effektiv zum Lernerfolg führt.
Mit Blick auf die kommenden Jahre warnte Gliem zudem vor einer drohenden Überlastung der Fahrschulen: „Im Sommer 2026 werden die Fahrschulen aufgrund der jetzigen Zurückhaltung sehr ausgebucht sein. Die Wartezeiten für Fahrstunden und Prüfungen werden weiter steigen – und das wird den Führerscheinerwerb auch preislich in die Höhe treiben.“ Sein Rat an künftige Fahrschüler lautet daher: Mit der Führerscheinausbildung nicht zu lange warten.
„Wir müssen sicherstellen, dass junge Menschen ihren Führerschein zu fairen Bedingungen und ohne unnötige Wartezeiten machen können“, so Plambeck abschließend. „Das gelingt nur, wenn Politik, Verbände und Fahrschulen eng zusammenarbeiten.“
