Kaltenkirchen (em) Am 2. Januar war es soweit: Die Kaltenkirchener Folkband Heidehase kehrte zu einem Konzert anlässlich des vierzigjährigen Bestehens auf die Bühne zurück. Den Erlös wird die Band der Flüchtlingshilfe in Kaltenkirchen zur Verfügung stellen. Es ist kaum zu glauben, wenige Tage nach Ankündigung des Konzerts waren alle 250 Karten verkauft, ohne dass besondere Werbung dafür gemacht wurde. Viele Kartenwünsche konnten nicht mehr erfüllt werden.

Heidehase Gerhard Braas, der die Veranstaltung auch im Wesentlichen organisiert hatte, übernahm zusammen mit Wolfgang Röttgers die Moderation. Alle ehemaligen Heidehasen machten mit und zeigten ihre frühere Sanges- und Spielfreude: Wolfgang Röttgers, Annekatrin Thies, Peer Knacke, Ralph Margies, Ulli Klingenbrunn, Oliver Leuchtmann, Kathrin Kandzora, Susanne Sayami und Gerhard Braas. Ralph Margies war extra aus Zürich angereist. Das Bandmitglied Jörg Roloff ist leider verstorben. Ihm zum Gedenken spielte die Gruppe „Amazing Grace“. Nach Stücken wie zum Beispiel „Wild Rover“ kam im Lazos Event Center so etwas wie Pub-Stimmung auf. Es wurde mitgesungen, geklatscht und die Kellnerinnen brachten Getränke sowie die Portionen Gyros mit Krautsalat und Tsaziki an die Tische. Den auf einer Leinwand gezeigten Bildern von früheren Auftritten konnte man die Begeisterung entnehmen, mit der die Heidehasen Musik machten.

Es war ein toller Abend, das konnte man auch den Gesichtern und Kommentaren der überwiegend mit der Band mitgereiften Besuchern entnehmen. Aber auch reichlich Wehmut schwang mit, denn Bands wie Heidehase, die mit ihren Songs auch politische Botschaften rüberbringen wollten, sind rar geworden. Mit dem Lied „Moorsoldaten“ wurden Erinnerungen an die Kaltenkirchener Geschichte wachgerufen, was vor circa vierzig Jahren nicht allen Bürgern Recht war. Welche Jubiläumskonzerte werden die Kaltenkirchener in zehn, zwanzig oder dreißig Jahren besuchen können?