Kaltenkirchen (em) Ab der kommenden Woche werden maschinelle Waldpflegemaßnahmen im Auftrag des Bundesforstbetriebes Trave im FFH-Gebiet Kaltenkirchener Heide stattfinden. Mit der Entnahme von Nadelbäumen werden junge Laubbäume gefördert. Damit wird die Entwicklung in einen strukturreichen und klimastabilen Mischwald eingeleitet. Hierfür werden zeitweise Wege und Teilbereiche gesperrt.

Auf dem Weg zum naturnahen Wald ohne menschliche Eingriffe
Für die Entwicklung von einem reinen Nadelholzwald in einen strukturreichen, naturnahen und klimastabilen Mischwald, ist es erforderlich die unter den Nadelbäumen stehenden jungen Laubbäume wie Buchen und Eichen durch die Entnahme von Fichten, Lärchen und Kiefern zu fördern.

Seit 2015 gehört Das FFH-Gebiet mit seinen 460 ha zum Nationalen Naturerbe. Für den Wald bedeutet dies, dass er in ca. 30 Jahren ganz seiner natürlichen Entwicklung überlassen wird. Es werden dann keine menschlichen Eingriffe mehr erfolgen.

Absperrungen von Gefahrenbereichen
Zur Sicherheit von Spaziergängern und anderen Erholungssuchenden werden zeitweise Wege und Teilbereiche gesperrt. Die Wege können mitunter mit Ästen, Baumrinde und Erde verunreinigt sein. Der Bundesforstbetrieb Trave bittet hierfür um Verständnis.
Den Absperrungen ist zur eigenen Sicherheit unbedingt Folge zu leisten!

Große Maschine mit Fingerspitzengefühl
Die Holzerntearbeiten in einem ca. 20 ha großen Waldbereich im Norden der Kaltenkirchener Heide wird ein Harvester übernehmen. Diese große Maschine ist in der Lage die zu entnehmenden Bäume schonend zu Gunsten der nachwachsenden Laubholzgeneration zu fällen.

Ein ökologisch wertvoller Wald sieht nicht “aufgeräumt” aus
Nach der Maßnahme wird es lichtere, offene Bereiche geben und Teilbereiche in denen weniger Bäume entnommen wurden, das Kronendach weiterhin geschlossenen ist. Auch wird der Wald nicht „aufgeräumt“ aussehen. Verbleibende Teile von Stämmen und Baumkronen oder auch mal ein abgebrochener Baumstumpf gehören ebenfalls zum ökologischen Strukturreichtum. Strukturvielfalt bedeutet Artenvielfalt. Totes Holz bietet zum Beispiel Lebensraum für die kleinsten Tierarten, wird von Pilzen besiedelt und geht langfristig wieder in den Nährstoffkreislauf des Waldbodens über.

Eine Liegenschaft des Bundes
Das Fauna Flora Habitat-Gebiet Kaltenkirchener Heide ist eine Liegenschaft der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben und wird durch die „Grüne-Sparte“ Bundesforst betreut. Die wald- und naturschutzfachliche Betreuung vor Ort obliegt dem Bundesforstbetrieb Trave, dem Forstrevier Kaltenkirchen.