Neumünster (em) 2024 wurde der Igel vom NABU zum Tier des Jahres gekürt. Zu Recht, denn die Tiere sind sehr beliebt. Durch die Auszeichnung sollte jedoch besonders auf ihre Gefährdung aufmerksam gemacht werden.
Igel sind gemächliche Tiere, anstatt zu fliehen rollen sie sich bei Gefahr ein und zeigen ihre Stachel. Die nachtaktiven Igel machen sich mit Beginn der Dämmerung auf die Suche nach Nahrung. Treffen sie dabei auf einen Rasenmähroboter werden sie meist nicht als Hindernis erkannt, woraufhin oftmals schwere Verletzungen entstehen. Auch Geräte die als Igelsicher beworben werden, erkennen die kleinen Krabbler oft nich. Igelstationen registrieren eine starke Zunahme schwerstverletzter Igel mit deutlichen Schnittverletzungen an Schnauze, Flanken und Rücken oder gar amputierte Gliedmaßen. 50 % dessen stirbt an den Verletzungen oder müssen durch einen Tierarzt erlöst werden.
Fatal dran ist: immer mehr Menschen schaffen sich einen Mähroboter an, denn er bietet eine willkommene und einfache Alternative um den Rasen kurz zu halten. Ihn nachts fahren zu lassen gefährdet dabei nicht nur Igel, sondern auch andere Tiere, wie Kröten Eidechsen und Grashüpfer. Denn sie alle sind nachtaktiv. Zum Schutz dieser, sollten die Mähroboter also nur tagsüber eingeschaltet werden.
Durch die Zunehmende Bebauung und Flächenversieglung werden Gärten in Siedlungen immer wichtiger um wilden Tieren Zuflucht zu bieten. Wer dem Igel darüber hinaus etwas Gutes tun möchte, sollte ihm Rückzugsorte schaffen. Einzelne Bereiche die nicht gemäht werden, idealerweise angereichert mit Totholz und Reisighaufen, bietet Igeln und anderen nachtaktiven Wildtiere tagsüber Unterschlupf. Solche wilden Ecken locken außerdem Insekten an, die dem Igel direkt als Nahrung dienen.
6 Tipps für einen Kleintier- und Insektenfreundlichen Garten:
- Mähroboter nur Tagsüber einsetzten, nicht nachts oder während der Dämmerung
- Viele verschiedene heimische Sträucher, Stauden, Gräser etc., hier kann sich der Igel zurückziehen
- Laubhaufen oder Reisighaufen stehen lassen
- Kleintierdurchlässige Zäune oder heimische Hecken als Grundstücksbegrenzungen
- Vermeidung von versiegelten Flächen, auch Schottergärten gehören dazu
- Verzicht von Laubsauger und -bläser