Neumünster (rj) Das tägliche Leben und Wohnen der Menschen in den 1950er-Jahren ist nun in einer Sonderausstellung im Museum Tuch + Technik wieder lebendig.
„Toast Hawaii und flotte Käfer“ zeigt Alltagsgegenstände und Fotos, die den Aufbruch in ein Jahrzehnt der Gegensätze dokumentieren: Armut nach dem Zweiten Weltkrieg einerseits, Wirtschaftswunder und Konsumlust andererseits. Manch einer wird sich noch erinnern: „Fresswelle“, gemeinsames Erleben der Fußball-WM am Röhrenradio, wirtschaftlicher Aufschwung der Fabriken, der Bau der Neumünsteraner Böcklersiedlung auch in der Stadt an der Schwale wollte man nach dem Krieg wieder „jemand sein“. Das Herzstück der Ausstellung lässt Gemütlichkeit aufkommen oder doch familiäre Enge? Ein inszenierter Wohnbereich mit Original- Möbeln zeigt einen Ausschnitt aus der damaligen Wohnrealität und gibt Einblick in Design, Materialien und Farben, Technik und Medien der Wirtschaftswunderzeit. Wer nicht weiß, was ein „Kalter Hund“ ist, blättert vielleicht einmal in einem Kochbuch oder nimmt den „Zauberstab der Hausfrau“ einfach selbst in Betrieb. Das Museum bietet auch in dieser Ausstellung viele Gelegenheiten zum Ausprobieren und Stöbern. „Toast Hawaii und flotte Käfer“ ist das Ergebnis einer besonderen Kooperation. Sie wurde von einer 12. Klasse des Beruflichen Gymnasiums der Theodor-Litt-Schule Neumünster gemeinsam mit Museumsmitarbeitern organisiert und umgesetzt. Die Schüler haben die Exponate recherchiert, dokumentiert und inventarisiert, das Ausstellungskonzept entwickelt, ein Begleitbuch verfasst und die Ausstellung gestaltet und aufgebaut. Bis 30. September sind die gesammelten Werke zu sehen.