Norderstedt (em) Spracherwerb sowie die Aufnahme einer Arbeit (Ausbildung): Das sind die wohl entscheidenden Faktoren für einen gelingenden Integrationsprozess. Das wissen auch die Expert*innen bei der Stadt Norderstedt, die nunmehr zum zweiten Mal zusammen mit einer ganzen Reihe von Institutionen und Beratungseinrichtungen aus der Region zu einem Aktionstag „Arbeit und Ausbildung“ einladen. Im Norderstedter „Kulturwerk am See“ sollen am Dienstag, 21. November, von 10 bis 16 Uhr hiesige Ausbildungsbetriebe und eingewanderte Menschen die Möglichkeit bekommen, direkt miteinander in Kontakt zu kommen. „Wir rechnen wieder mit einem vollen Haus“, sagt Norderstedts II. Stadträtin und Sozialdezernentin Katrin Schmieder. „Es kommen ganz viele Menschen zu uns, die aus ihrem Heimatland wunderbare Qualifikationen mitbringen.“

Die Erfahrungen der Expert*innen zeigen, dass geflüchtete Menschen oder Migrant*innen für den Einstieg in den Job häufig den persönlichen Kontakt benötigen. Dieser soll bei dieser speziellen Art von Job-Messe ermöglicht werden. So können sich diejenigen, die eine Ausbildungs- beziehungsweise Arbeitsstelle suchen, direkt vor Ort bewerben, ein Probearbeiten vereinbaren, auf jeden Fall aber direkten Kontakt zu den Unternehmen aufbauen. Die Sozialdezernentin spricht von einer „win-win-Situation für beide Seiten“. Der Aktionstag diene eben auch dazu, die örtliche beziehungsweise regionale Wirtschaft zu unterstützen.

Im Februar hatte die Stadt Norderstedt gemeinsam mit der Beratungsstelle Interpunkt, dem Jobcenter Kreis Segeberg, dem Projekt B.O.A.T (Beratung, Orientierung, Arbeit, Teilhabe) des Diakonischen Werks Hamburg-West/Südholstein und dem Jugendmigrationsdienst (JMD) zum ersten Aktionstag „Arbeit und Ausbildung“ eingeladen. Damals kamen mehr als 300 Interessent*innen. 

Elena Wrede von der Beratungsstelle Interpunkt an der Norderstedter Rathausallee bestätigt, dass viele Menschen, die aus anderen Ländern nach Deutschland kommen, vor allem auch als Flüchtlinge, vieles mitbringen: „Viele unserer Besucherinnen und Besucher haben wirklich gute Qualifikationen, tun sich aber schwer bei der Kontaktaufnahme zur Stellensuche.“ Und das, obwohl viele Geflüchtete bereits über das notwendige Sprachniveau verfügten: „Diese Menschen sind sehr motiviert, und sie wollen arbeiten!“

Matthias Hoge vom Jobcenter im Kreis Segeberg sieht den Aktionstag als ein bewusst niedrigschwelliges Angebot – „viele Menschen trauen sich einfach noch nicht, sich für eine Ausbildung oder einen Arbeitsplatz zu bewerben.“ Der Arbeitsvermittlung gehe es darum, „die Menschen dort hinzuführen, wo wir sie angesichts ihrer Qualifikation sehen“.

Für das „Perfekte Match“ sucht die Stadt Norderstedt weitere Unternehmen und Arbeitgeber. Die Organisator*innen bereiten Tische vor, an denen die Vertreter*innen der Firmen den Erstkontakt zu den Besucher*innen herstellen können. Das Angebot ist für die Unternehmen kostenlos.

Natürlich ist auch für Interessent*innen an einem Ausbildungs- oder Arbeitsplatz die Teilnahme am Aktionstag am 21. November kostenlos. 

Wer zu dem Aktionstag kommen möchte, um in Kontakt mit hiesigen Betrieben zu kommen, meldet sich möglichst per E-Mail an unter interkulturelle.arbeit@diakonie-hhsh.de

Die Arbeitgeber*innen melden sich bitte abweichend davon unter Raphaela.Shorina@diakonie-hhsh.de an.