Norderstedt. In der Zeit zwischen dem 1. März und dem 30. September ist das Fällen von Bäumen und anderen Gehölzen in Schleswig-Holstein verboten. Für alle, die zum Herbst die Fällung von Bäumen planen, bietet die Stadt Norderstedt Informationen, um Anträge für Baumfällungen unter Berücksichtigung des Baumschutzes richtig einzureichen. Eine Fällgenehmigung ist insbesondere dann notwendig, wenn Bäume einem besonderen Schutz unterliegen.
Seit 2016 gilt in Norderstedt die aktuelle Ortssatzung zum Schutz des Baumbestandes. Zusätzlich sind weitere Einzelvorschriften zum Baumschutz in Norderstedt wirksam. Dazu zählen etwa Festsetzungen zum Anpflanzen und Erhalt von Bäumen in Bebauungsplänen, Innen- und Außenbereichssatzungen, und die direkte Wirkung des Landesnaturschutzgesetzes. Es können also unterschiedliche Zuständigkeiten gelten, was im Einzelfall zu prüfen ist. Daher ist vor allen geplanten Baumfällungen ein Baumfällantrag beim Fachbereich Natur und Landschaft der Stadt Norderstedt zu stellen.
Der Erhalt von Bäumen ist angesichts des Klimawandels wichtig. Bäume tragen zu wichtigen Ökosystemleistungen wie etwa Luftqualitätsverbesserung, Klimaregulierung und der Schaffung von Lebensraum für Tierarten und Insekten bei. Aspekte wie Frucht- oder Laubfall zählen zu normalen Lebensäußerungen eines jeden Baumes und sollten Akzeptanz finden. Sie stellen keinen Grund für die Fällung eines Baumes dar.
Das Fällen von Bäumen und auch sonstige Eingriffe in den per Landesnaturschutzgesetz geschützten Baumbestand sind sowohl genehmigungs- als auch ausgleichspflichtig. Dies kann unter anderem auch Birken oder Nadelbäume betreffen, die nicht von der Norderstedter Baumschutzsatzung geschützt sind.
Hierunter zählt die Eingriffsregelung nach dem Bundesnaturschutzgesetz oder Festsetzungen in Bebauungsplänen gemäß des Baugesetzbuches.
Tipps zur Antragsstellung
- Bäume dürfen nur in der Zeit vom 1. Oktober bis Ende Februar eines jeden Jahres gefällt werden. Der Artenschutz ist ganzjährig zu beachten.
- Fällanträge sollten rechtzeitig gestellt werden. Sie können auch außerhalb der Fällsaison beim Fachbereich Natur und Landschaft eingereicht werden.
- Die erforderlichen Unterlagen sind vollständig einzureichen.
- Wenn ein Ersatzbaum gepflanzt werden muss, so muss dieser der vorgegebenen Qualität (Pflanzgröße) entsprechen. Bäume, die im Rahmen der städtischen Baumschenkaktion erworben werden, werden nicht als Ersatzbäume anerkannt.
Neu gepflanzte Bäume benötigen reichlich Wasser. In einem Zeitraum von mindestens vier Jahren nach der Pflanzung benötigen diese mindestens 100 Liter Wasser je Wässerungsgang. Die Pflanzung von geforderten Ersatzbäumen wird vom Fachbereich Natur und Landschaft überprüft und die Umsetzung der Ersatzpflanzung bei Nichterfüllen entsprechend nachgefordert.