Norderstedt (em) „Wir freuen uns sehr, aber es ist immer auch ein bisschen Wehmut dabei“, beschreibt Ausbildungsleiterin Sabine Hoyer die Gefühle, als sie „ihre“ 5 stolzen Auszubildenden Katharina, Natalie, Mirlinda, Jenny und Nick mit den Prüfungsurkunden vor sich stehen sieht. Schließlich habe man auch mit dieser Generation junger Menschen drei Jahre lang sehr eng zusammen gearbeitet, da wachse man sich gegenseitig schon ans Herz.

Die Auszubildenden, und das ist das Besondere am SOS-Ausbildungsbetrieb, sind eben nicht einfach nur Teil einer großen Firma, sondern die alleinige Hauptsache. Junge Menschen, die aufgrund unterschiedlicher Probleme keine Ausbildungsstelle in regulären Betrieben finden konnten, schaffen es hier in schöner Regelmäßigkeit bis zum erfolgreichen Abschluss, und legen damit den nicht mehr für möglich gehaltenen Grundstein für ein selbstbestimmtes Leben. Eine Aufgabe, die im SOS-Kinderdorf bereits seit 1986 zur Zufriedenheit der Agentur für Arbeit, in deren Auftrag man arbeitet, erledigt wird.

Aber so schön es ist, eine Prüfung erfolgreich bestanden zu haben für alle geht das Leben weiter. Vier junge Menschen treten in diesen Tagen ihre neue Ausbildungsstelle in Harksheide an und wollen in die Fußstapfen ihrer erfolgreichen Vorgänger treten. Aber was machen die alten Hasen? „Ich mache jetzt zwei Wochen Urlaub und dann gehe ich normal zur Arbeit als Hauswirtschaftshelferin“, sagt Natalie. „Das Leben geht ja weiter“. Zwei weitere werden ebenfalls direkt neue Arbeitsstellen antreten, eine wird erst ein Freiwilliges Soziales Jahr absolvieren und dann steht noch das Ergebnis eines Vorstellungsgespräches aus.