Norderstedt (em) Herausfordernd und belastend ist die Lage für viele Menschen während der Corona-Krise. Dies auch im familiären Bereich und in vielerlei Hinsicht: Haushalt und Betreuung der Kinder zu Hause wollen geregelt sein, dazu plötzlich Arbeit im Home-Office.

Enorme physische und psychische Belastung gibt es besonders für Frauen und Männer, die in medizinischen und in Pflegeberufen tätig sind. Möglicherweise kommt die Betreuung pflegebedürftiger Familienmitglieder dazu. Soziale Kontakte sind unterbunden, weil man sich nicht besuchen darf. Oder man lebt allein und fühlt sich isoliert. Das alles führt dazu, dass Anspannung und Aggressionen zunehmen können. Finanzielle Sorgen kommen vielleicht hinzu: Kurzarbeit, Schließungen, Entlassungen. Wie lässt sich damit fertig werden? Die Stadt Norderstedt möchte helfen, Antworten auf diese Frage zu geben und hat eine Übersicht über die vielfältigen Hilfsangebote erarbeitet.

„Vielleicht kann ein Anruf bei einem der verschiedenen Hilfetelefone zu einer Entlastung beitragen. Es ist sehr wichtig, in diesen Zeiten möglichst gut für sich selbst zu sorgen - daran denken besonders Frauen eher nicht. Aber nur, wer selbst gestärkt wird, kann dann auch anderen helfen“ sagt die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Norderstedt, Claudia Meyer. Die kompetenten Beraterinnen verschiedener Anbieter von Hilfen stehen oft rund um die Uhr per Telefon oder Chat zur Seite. „Wenn es um partnerschaftliche Konflikte geht, bei denen körperliche oder seelische Gewalt stattfindet, ist es richtig, sich an das bundesweite Hilfetelefon unter 0800 0116 016 zu wenden“, so Claudia Meyer. „Die Gespräche werden auf Deutsch und in 17 weiteren Sprachen geführt. Unsere Bundesministerin Franziska Giffey hat gerade bestätigt, dass dieses Angebot auch jetzt bestehen bleibt.“

Hilfe bietet auch die Frauenberatungsstelle Norderstedt: Es gibt nach wie vor Beratungen, besonders für durch häusliche Gewalt und andere Gewaltformen belastete oder in sich Trennung befindende Frauen. Die telefonische Erreichbarkeit konnte hier sogar ausgeweitet werden. Unterstützung gibt es nun montags bis donnerstags von 10 bis 18 Uhr und freitags von 10 bis 15 Uhr.

Auch für Kinder und Jugendliche ist diese Zeit nicht einfach: Das gewohnte und normale Umfeld aus Schule, Sport im Verein und Treffen mit Freunden ist weggefallen, das „Homeschooling“ stellt außergewöhnliche Anforderungen und man verbringt viel Zeit in der Familie. Kommt es hier zu Konflikten, dann steht bundesweit die Nummer gegen Kummer unter 116 111 (Montag bis Sonnabend von 14 bis 20 Uhr, auch als Onlineberatung) anonym und kostenlos bei allen Fragen, Sorgen und Problemen zur Verfügung.

Für Eltern bietet das Elterntelefon unter 0800 111 05 50 Hilfestellung. Hier in Norderstedt bieten die Beratungsstellen von Sozialwerk, Diakonischem Werk und den Frühen Hilfen telefonische Beratung für Eltern in schwierigen Situationen an. „Die jetzige Situation stellt viele Familien vor große Herausforderungen. Scheuen Sie sich nicht, Unterstützung in Krisensituationen anzufragen das kann helfen, Konflikte zu deeskalieren“, rät Anette Reinders, Erste Stadträtin der Stadt Norderstedt. Bei der der Stadtverwaltung ist trotz Schließung des Rathauses das Jugendamt unter der Telefonnummer der Geschäftsstelle 040 535 95 401 oder unter jugendamt@norderstedt.de erreichbar.

In Norderstedt funktionieren Austausch und Unterstützung in der Nachbarschaft oft gut. Das zeigt zum Beispiel das Netzwerk Norderstedt (NeNo), koordiniert von Bärbel Joppien. NeNo dient als Anlaufstelle für Hilfe in der Nachbarschaft, für kranke und/oder alleinstehende Menschen. NeNo möchte in Zeiten der Corona-Krise aufbauen für Menschen, sich über einen täglichen Anruf freuen würden. Diese Maßnahme soll Isolation vermeiden. Folgende Einrichtungen können bei Problemen mit Gewalt oder Isolation weiterhelfen:

• Hilfetelefon: Gewalt gegen Frauen 0800 0 116 016 Rund um die Uhr, oder im Sofort-Chat www.hilfetelefon.de

• FrauenNetz Norderstedt www.frauen-norderstedt.de profamilia Frauenberatungsstelle Frauenhaus u.v.m.

• Polizei www.polizei-beratung.de zu allen Gewaltformen Polizei Norderstedt: 528 060 Im Notfall: 110

• www.staerker-als-gewalt.de Zusammenstellung von Notrufnummern, z.B. auch Nummer gegen Kummer

• Hilfetelefon Schwangere in Not 0800 4040020 Rund um die Uhr, oder als Online-Beratung www.geburt-vertraulich.de

• Frauenberatungsstelle und Notruf Norderstedt 040 529 69 58 www.frauenberatungsstelle-norderstedt.de

• Elterntelefon 0800 111 05 50 Mo.-Fr.: 9 bis 11 Uhr Di. & Do.: 17 bis 19 Uhr

• Müttertelefon 0800 333 2 111 täglich 20 bis 22 Uhr

• Kinder- und Jugendtelefon / Nummer gegen Kummer 116 111 Mo.-Sa.: 14 bis 20 Uhr oder Onlineberatung www.nummergegenkummer.de

• Psychologische Beratungsstelle des Sozialwerk Norderstedt e.V. 040 52 37 38 0

• Erziehungsberatungsstelle des Diakonischen Werk Hamburg-West/Südholstein 040 52 55 84 4

• Frühe Hilfen (für Eltern mit Kindern von 0 - 3 Jahren) 040 300 39 41 2 Montag, Donnerstag, Freitag 8.00 16.30 Uhr (bis 20.04.2020)

• Deutscher Kinderschutzbund, Ortsverband Bad Segeberg e.V. 04551 88 88 8

• Internetberatung für Mädchen und Frauen www.gewaltlos.de

• Jugendamt der Stadt Norderstedt 040 53595 401 oder jugendamt@norderstedt.de

• NeNo Netzwerk Norderstedt, Nachbarn für Nachbarn Mo bis Fr 9 -15 Uhr Tel: 0151/ 57 37 91 92 www.neno-norderstedt.de

• Silbertelefon - Seniorentelefon gegen Einsamkeit 0800 470 80 90 täglich: 8 bis 22 Uhr

• Pflegenottelefon 030 2017 9131 Mo.-Do.: 9 bis 18 Uhr