Bad Segeberg (em) Die Vorbereitungen und Diskussionen zur Einführung eines neuen Abfallgesetzes, das in Zukunft Kreislaufwirtschaftsgesetz heißen wird, sind in vollem Gange. Nicht nur das Gesetzgebungsverfahren ist spannend, sondern auch die Positionen der kommunalen und privaten Abfallwirtschaft. Mit diesen setzte sich die Ministerin für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume, Dr. Juliane Rumpf, bei einer abfallwirtschaftlichen Informationstour im Kreis Segeberg und Neumünster auseinander.
Erste Station war der in kommunaler Kooperation vom WZV (Wege-Zweckverband der Gemeinden des Kreises Segeberg) und der Stadt Norderstedt betriebene Recyclinghof Norderstedt. Von Vertretern des Verbandes Kommunaler Unternehmen, VKU ließ sich die Ministerin die Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben erläutern. Dreh- und Angelpunkt ist die mögliche Einführung einer Wertstofftonne. Haushaltsgegenstände aus Kunststoff und Metall, die nicht als Verpackung genutzt wurden, sollen als weitere Quelle für die Kreislaufwirtschaft erschlossen werden. Um die Diskussion auch auf praktische Erfahrung stützen zu können, hat der WZV auf seinen Recyclinghöfen erste Versuche mit der Wertstofftonne gestartet.
Ein anderes WertstofftonnenModell wird derzeit in Hamburg erprobt. WZV-Verbandsvorsteher Jens Kretschmer und der Abteilungsleiter für Entsorgung und Vertrieb der SRHH, Sven Winterberg, stellten ihre ersten Ergebnisse vor. Der Ministerin wurden ausführlich die logistischen und wirtschaftlichen Auswirkungen der Wertstofftonne auf Verbrennungs- und Sortierkapazitäten dargelegt.
Die zweite Station der Rundreise führte zur Firma Brockmann Recycling (BRN) in Nützen. Die haushaltsnahe Erfassung, Sortierung und Verwertung von Verpackungen standen hier auf der Tagesordnung. Nach einer Besichtigung der Sortieranlage für Altpapier und Verpackungen mit dem grünen Punkt, wurde die Zusammenarbeit zwischen den Kommunen und den mittlerweile neun Systemträgern für die Verpackungsverwertung diskutiert.
Was wird aus gebrauchten Elektrogeräten? Antworten auf diese Frage gab es auf der dritten Station, bei dem Familienunternehmen Behrendt Recycling in Neumünster. Auch hier stand die mögliche Wertstofftonne im Blickpunkt. Vorgeführt wurden die maschinelle Trennung kompletter Elektro-Geräte und Hightech Aufbereitungsanlage für Geräte und Platinen zwecks Rückgewinnung von Eisen, Kupfer, Gold und anderen immer knapper werdenden Ressourcen.
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Diskutierten auf dem Recyclinghof Norderstedt über mögliche die Wertstofftonne: Jens Kretschmer, WZV-Verbandsvorsteher; Dr. Juliane Rumpf, Ministerin für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume und Kathrin Oehme, Stadtpräsidentin Stadt Norderstedt.