Norderstedt (em) Nachbarschaftshöfe als Gestaltungselement, viel Grün und ein Konzept für Energieeffizienz und Nachhaltigkeit waren überzeugende Argumente: Eine Jury aus Fachpreisrichtern, Vertreterinnen und Vertretern des Amtes für Stadtentwicklung, Umwelt und Verkehr sowie der Norderstedter Politik hat entschieden. Der von Investor Richard Ditting aus Hamburg eingereichte Entwurf für die künftige Bebauung der innerstädtischen Fläche südlich des Buckhörner Moores (B-Plangebiet Nr. 291) ist der beste. Dieser Entwurf des Architektenbüros pbp hatte tags zuvor große Zustimmung der Bürgerinnen und Bürger während einer öffentlichen Informationsveranstaltung der Stadt bekommen.

Innerhalb eines Investorenwettbewerbs, den die Entwicklungsgesellschaft Norderstedt (EGNO), die die Fläche im Auftrag der Stadt entwickelt, ausgelobt hatte, waren 15 städtebauliche und hochbauliche Entwürfe eingereicht worden. Die Jury ermittelte den Siegerentwurf. „Der Siegerentwurf sieht einen Grünanteil von mehr als 50 Prozent vor“, sagt Thomas Bosse, Erster Stadtrat und Baudezernent der Stadt Norderstedt. „Die tatsächlich bebaute Fläche liegt nur bei annähernd 30 Prozent.“ Der Park werde also keineswegs zugebaut.

Nach Ansicht der Stadt kann von einer zu engen, klotzigen Bebauung oder gar der Entstehung eines „Ghettos“, von der Kritiker in Medienberichten gesprochen hatten, definitiv keine Rede sein. Die Flächen südlich der Straße Buckhörner Moor waren seit Langem für Wohnbebauung vorgesehen. Nach Meinung der Planer wird eine jetzige Brachfläche durch die Schaffung angelegter Grün- und Erholungsflächen und klar definierter Wegebeziehungen aus und zum Park aufgewertet.

Besonderes Augenmerk legt der Siegerentwurf auf die gewachsene Umgebung des B-Plangebietes und die vorhandene bauliche Struktur. So wird mit dem für Norderstedt-Mitte typischen Backstein gearbeitet. Wohl auch deshalb hatte dieser Entwurf große Zustimmung der Bürgerinnen und Bürger während der öffentlichen Veranstaltung bekommen. „Anwohner und viele Interessierte haben ihre Chance genutzt, ihre Meinung zu äußern und somit der Jury ein Stimmungsbild aufgezeigt“, sagte Marc-Mario Bertermann, Geschäftsführer der EGNO.

Wie die künftige Wohnbebauung am Moorbekpark in Norderstedt-Mitte aussehen soll, können alle Interessierten sich ab sofort im Internet ansehen. Unter www.egno.de kann der Siegerentwurf angeschaut werden.

Der jetzt gekürte Siegerentwurf für ein neues Wohngebiet in zentraler Stadtlage wird voraussichtlich im März dem Ausschuss für Stadtentwicklung vorgestellt. Für diesen Entwurf wird es dann ein normales Bauleitplanverfahren inklusive der üblichen Bürgerbeteiligung geben.