Norderstedt. In der Sitzung des Umweltausschusses der Stadt Norderstedt am 16. Juli wurde ein Antrag der Fraktion Bündnis90/Die Grünen zum sogenannten „mähfreien Mai“ beraten. Ziel des Antrags war es, städtische Grünflächen im Mai nicht mehr zu mähen, um die Biodiversität zu fördern.

Die CDU-Fraktion hatte im Vorfeld beantragt, den Grünen-Vorschlag zunächst in einer ersten Lesung zu beraten, um eine fundierte Grundlage für die Entscheidung zu schaffen. Die Grünen hielten dies für entbehrlich und argumentierten, das Thema sei bereits ausreichend öffentlich diskutiert und in der Presse dargestellt worden. Daher sollte direkt über den Antrag entschieden werden.

Im Verlauf der Sitzung wurde jedoch deutlich, dass der Antrag der Grünen nicht ausreichend begründet war. Die Verwaltung machte klar, dass ein mähfreier Mai in vielen Bereichen bereits gängige Praxis sei und nur dort gemäht werde, wo es aus Gründen der Verkehrssicherheit oder der Nutzung notwendig ist. Zudem wurde darauf hingewiesen, dass ein generelles Verschieben der Mäharbeiten auf den Juni erhebliche Mehrkosten verursachen würde, da die Flächen dann deutlich aufwändiger zu pflegen seien.

Angesichts dieser Argumente änderten die Grünen ihren Antrag ab: Statt eines verbindlichen Beschlusses wurde dieser schließlich in einen Prüfauftrag an die Verwaltung umgewandelt.

„Es zeigt sich einmal mehr, dass wohlklingende Forderungen allein nicht ausreichen“, betonte CDU-Ausschussmitglied Lars Krückmann. „Wir setzen uns für Maßnahmen ein, die ökologisch sinnvoll sind und gleichzeitig wirtschaftlich tragfähig bleiben.“

Mit diesem Ergebnis ist der „mähfreie Mai“ vorerst vom Tisch. Die Verwaltung wird nun darlegen, an welchen Stellen das Mahdregime bereits biodiversitätsfreundlich angepasst wurde und wo gegebenenfalls noch Potential besteht.