Norderstedt, (em) Am Montag, 12. Dezember, findet im Music Star, Marktplatz 11, um 20 Uhr ein Konzert von Ray Bonneville statt.
Die Frage, ob Ray Bonneville sich eher als Folk- oder als Bluesmusiker versteht, ist müßig. Zu oft hat er sie wohl schon beantworten müssen. „Wenn du einen Namen hast“, meint er, „also wie z. B. Eric Clapton oder J. J. Cale, dann fragt dich niemand, was für eine Musik du machst. Es ist einfach das, was du machst.“ Wenn man aber nicht so bekannt ist, wie eben Ray Bonneville, dann besteht häufig Erklärungsbedarf. Nun, der exzellente Instrumentalist und Sänger ist sowohl auf Folkfestivals als auch bei Blueskonzerten zu hören. Kennt sich Ray Bonneville doch im Folkgenre ebenso gut aus wie im Blues. Bei seinen musikalischen Grenzgängen begleitet er sich mit einer elektrisch verstärkten Gitarre und der Mundharmonika und erzeugt so relaxt klingende wunderbare Grooves.
Vor elf Jahren gewann der 1950 in Hull, Québec, geborene Kanadier mit seinem dritten Album Gust Of Wind den renommierten kanadischen Juno Award, für den auch das Nachfolgealbum nominiert wurde. Während Rough Luck aus dem Jahr 1999 gänzlich im Alleingang live im Studio eingespielt wurde, bietet die vier Jahre danach veröffentlichte CD Roll It Down dezente, aber sehr wirkungsvolle Arrangements in Bandbesetzungen. Als Koproduzent weist sich darauf der ausgesprochen erfolgreiche Slidegitarrist und Songwriter Colin Linden aus, der bereits zuvor für Bonneville als Produzent arbeitete.
„Wenn du einen Namen hast, dann fragt dich niemand, was für eine Musik du machst. Es ist einfach das, was du machst.“ „Ich traf Colin neulich wieder auf einem Festival in Winnipeg, er spielte mit mir und meinem Schlagzeuger Geoff Arsenault [beim Maple Blues Award 2006 zum „Drummer of the Year“ gewählt; Anm. d. Red.], das war pure Magie“, erzählt Bonneville, der für sein neues Album Goin By Feel gleichwohl mit anderen Koproduzenten gearbeitet hat. Nach einigen Basisaufnahmen in Montréal unter der Regie von Rob Heaney flog er nach Austin, Texas, um mit Gurf Morlix, den viele aus seiner Zusammenarbeit mit Lucinda Williams kennen, zu produzieren. „Gurf spielt auch ein paar kleine Basstunes, Gitarre und Banjo, und er sorgt neben Eliza Gilkyson hier und da für den Harmoniegesang. Wir haben drei Songs der Montréal-Sessions komplett neu eingespielt, und einige der insgesamt zwölf Titel mögen ziemlich nackt erscheinen, also pur und ohne zu viele Beigaben“, meint Bonneville zu seiner CD, die pünktlich zu seiner kleinen Deutschlandtournee bei Red House Records erschienen ist.