Norderstedt (em/sh) Eileen ist die beste Botschafterin für das Programm. Die Oberstufenschülerin und ehemalige mint:pink Teilnehmerin erzählt sehr anschaulich, warum es sich lohnt, mint:pink nach Norderstedt zu holen. Etwa als sie von ihrer Exkursion ins Desy berichtet, die ihr die Angst vor großen Begriffen wie Quantenphysik oder einem naturwissenschaftlichen Studium genommen habe. Oder vom Helmholtz-Zentrum Geesthacht mit den vielen „ansteckend“ begeisterten Mitarbeiterinnen: „Später möchte ich unbedingt genauso für meinen Job empfinden“, sagt die 16-Jährige.

„Das will ich auch“, dieser Satz ist kurz vorher schon einmal thematisiert worden. Anette Reinders, zweite Stadträtin in Norderstedt, hat ihn geäußert, als sie vor ziemlich einem Jahr den mint:pink Programmstart im Unternehmen tesa erlebte. „Das hat mich wirklich umgehauen.“ Als Reinders, die als Sozialdezernentin auch für Norderstedter Schulen zuständig ist, die Mädchen beim Bau der Kettenreaktion beobachtete, war ihr klar: „Genau das ist es, wir brauchen die reale Umsetzung: Mädchen gehen in Betriebe oder Hochschulen und lernen Frauen im beruflichen Alltag kennen.“ Begeistert hat die Sozialdezernentin aber auch, dass sie so viele leidenschaftliche Mitstreiter gefunden hat insbesondere in der Geschäftsführerin der NAT, Sabine Fernau: „Wir haben es innerhalb kürzester Zeit hinbekommen, dass wir jetzt starten können.“

Von Mint zu Mensch
„Es zeigt sich immer wieder, nicht MINT ist das Thema, es geht um die Menschen“, ergänzt Sabine Fernau. Dass es in Norderstedt von der Idee zur Umsetzung nicht mal ein Jahr gebraucht hat, liegt aber auch an der Stadt und ihrer guten Verbindung zur Wirtschaft, wie Marc-Mario Bertermann, Geschäftsführer der Entwicklungsgesellschaft Norderstedt, kurz EGNO verdeutlicht: „Norderstedt ist ein starker Wirtschaftsstandort. Die Stadt hat eine ganze Menge zu bieten.“ Themen, wie Fachkräftemangel spüre man vor Ort aber auch: „Wir haben den Ansatz viel weiter vorne gesucht: Wenn Schüler und Schülerinnen überlegen, in welche Richtung will ich mich entwickeln, da setzen wir an.“ Jetzt auch mit dem Programm mint:pink. Es will das Fenster zu den Naturwissenschaften und der Technik schon in der Mittelstufe öffnen.

Forscherin werden
Eileen macht das in ihrem selbstbewussten Statement vor den Medienvertretern schön deutlich: „Das Programm hat mir geholfen, meine Interessen besser einzugrenzen“, sagt die Schülerin vom Gymnasium Oberalster. Vor mint:pink habe sie nur eine vage Vorstellung von den Berufsmöglichkeiten im MINT-Bereichgehabt und etwa ein Mathestudium mit einem Job als Lehrerin gleichgesetzt. Inzwischen weiß Eileen, dass hinter dem Kürzel ein weites Feld an Optionen steckt. Ihre heißt: Forscherin werden. „Zum Beispiel in der Luft- und Raumfahrt oder in der Medizin.“

Die Stadt Norderstedt und die EGNO sind Projektpartner von mint:pink. Das Projekt unterstützen auch Norderstedt Marketing e.V., die Stadtwerke Norderstedt und der Lions Club Norderstedt. Teilnehmende Unternehmen in Norderstedt: Akquinet AG, DRYTEC Trocknungs- und Befeuchtungstechnik, emutec GmbH, Matzen & Timm GmbH, Rudolf Dankwardt GmbH, Stadtwerke Norderstedt, tesa SE und Waldemar Link GmbH & Co. KG.

Unternehmen mitmachen!
Weitere Norderstedter „MINT-Unternehmen“ können auch jetzt noch teilnehmen. Die Programmtage finden im Oktober 2018 statt. ´
www.egno.de
www.mintpink.de

Den Filmclip zur Veranstaltung sehen Interessierte online auf: www.B2B-NORD.de/videos/815

Foto: In 2017 bekamen die Hamburger Teilnehmerinnen des mint:pink Programms bei Waldemar Link, einem der weltweit führenden Anbieter von orthopädischen Implantaten und
chirurgischen Instrumenten, exklusive Einblicke