Norderstedt. Vielen Menschen in Deutschland ist nicht bewusst, dass sie auf Kurzstrecken unter fünf Kilometern Länge mit Abstand am schnellsten mit dem Fahrrad zum Ziel kommen. Dennoch nutzen laut Statistischem Bundesamt knapp 40 Prozent der Berufspendler*innen in Deutschland für diese Kurzstrecken das Auto. Bei Entfernungen zwischen fünf und zehn Kilometern sind es bereits 69 Prozent, die sich ins Auto setzen – doch auch bei diesen Distanzen ist das Fahrrad zuweilen schneller als die Fahrt mit dem Auto, denn: Mit dem Rad kommt man am Stau vorbei. Ein guter Grund mehr also, das Auto auch mal stehen zu lassen und auf das Fahrrad umzusatteln – vor allem auf Kurzstrecken.

Mit einer neuen Plakataktion der AG Radverkehr wird von Dienstag, 10. Oktober, bis Dienstag, 31. Oktober, in der Stadt Norderstedt für das Fahrrad als clevere Mobilitätsalternative geworben. 50 Plakate im Stadtgebiet sollen die Norderstedter*innen dazu animieren, von vier auf zwei Reifen zu wechseln, um Zeit und Nerven zu schonen und zugleich etwas Gutes für die Umwelt zu tun. Denn Radfahren ist leise, fördert die körperliche Fitness und auch die mentale Gesundheit. Untersuchungen haben gezeigt: 30 Minuten Bewegung auf dem Rad pro Tag haben eine immens positive Auswirkung auf das Wohlbefinden der Menschen.

Es gibt aber noch mehr gute Gründe, in die Pedale zu treten: Die Nutzungskosten eines Fahrrades sind laut Bundesumweltamt viel niedriger als bei einem Auto. Sie liegen bei rund 10 Cent je zurückgelegtem Kilometer, inklusive der Kosten für die Anschaffung, Reparaturen, Inspektionen, Fahrradschloss, Regenhose und regendichte Tasche. Beim Auto liegen die Nutzungskosten bei erschwinglichen Kleinwagen bei 40 Cent pro Kilometer, Autos der Oberklasse können mit bis zu drei Euro pro Kilometer zu Buche schlagen. 

Neben dem persönlichen Geldbeutel und der Umwelt profitieren auch die Kommunen – und damit die Steuerzahler*innen – in erheblichem Maße davon, wenn mehr Fahrrad gefahren wird. Denn die Anlage und der Unterhalt der Radverkehrsinfrastruktur sind deutlich platzsparender und auch viel günstiger sowohl in der Anschaffung als auch im Unterhalt, als vergleichbare Infrastrukturen für den motorisierten Individualverkehr.

Die Stadt Norderstedt fördert aus all diesen Gründen den Radverkehr seit vielen Jahren unter anderem mit Investitionen für den Erhalt und die Erweiterung der Radverkehrsinfrastruktur, Maßnahmen zur Steigerung der Verkehrssicherheit und gezielten Öffentlichkeitsmaßnahmen, die die Menschen für das Radfahren und für gegenseitige Rücksichtnahme im Verkehr sensibilisieren. Das Ziel der Stadt ist und bleibt es, noch mehr Menschen für den Umstieg auf das Fahrrad zu begeistern. Denn Radfahren ist nicht nur gut für alle, es macht auch Spaß.