Norderstedt (em) Der Ausbau von Wind- und Sonnenenergie ist ein Schlüssel zur Erreichung der deutschen Nachhaltigkeitsziele und sollte daher stärker vorangetrieben werden, forderte Bundesumweltministerin Svenja Schulze in Norderstedt (Schleswig-Holstein).

Die Bundesumweltministerin eröffnete zusammen mit Ministerpräsident Daniel Günther und Oberbürgermeisterin Elke Christina Roeder bei Hamburg die zweite regionale Dialogkonferenz zur Weiterentwicklung der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie.

Schulze ergänzte, die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie könne für den sozial-ökologischen Umbau wichtige Orientierung geben. Eine Chance dafür bietet ihre Fortschreibung, die die Bundesregierung für dieses Jahr plant.

„2019 hat die Bundesregierung in einigen Bereichen wichtige Fortschritte erreicht, etwa beim Klimaschutzprogramm, dem Aktionsprogramm Insektenschutz oder der Reduzierung von überflüssigem Plastik. Trotzdem bleibt noch viel zu tun. Wir machen uns jetzt auf den Weg in ein postfossiles Zeitalter mit neuen, klimafreundlichen Formen der Energieerzeugung.“

Bund und Länder rücken beim Thema Nachhaltigkeit noch enger zusammen

Nachhaltigkeit kann nach Auffassung von Ministerpräsident Daniel Günther nur als Gemeinschaftswerk gelingen. „Die Nachhaltigkeitsziele können wir nur erreichen, wenn Bund und Länder den gleichen Kurs fahren. Und zwar nicht zickzack, sondern auf gerader, verlässlicher Linie“, sagte er zum Auftakt der regionalen Dialogkonferenz zur Weiterentwicklung der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie in Norderstedt.

Ein Beispiel dafür sei die Energiewende, so der Ministerpräsident: „Die Indikatoren der Nachhaltigkeitsstrategie zeigen, dass Deutschland seine Ziele bei der Erzeugung erneuerbarer Energien auf dem aktuellen Kurs nicht erreichen wird. Wenn wir uns jetzt zusammen dransetzen, können wir es noch schaffen“, sagte er. Für das Gemeinschaftswerk Nachhaltige Entwicklung sollten auch neue digitale Möglichkeiten entwickelt werden, um die Akteure zusammenzubringen.

Nachhaltige Stadtentwicklung wird in Norderstedt großgeschrieben

„Die Stadt Norderstedt hat sich bereits vor geraumer Zeit ein in die Zukunft gerichtetes, nachhaltiges Planen und Handeln auf ihre Fahnen geschrieben. Also auf städtischer Ebene Entscheidungen daraufhin zu prüfen, ob sie aus ökologischer, ökonomischer und auch aus sozialer Sicht zukunftsfähig sind. Es geht darum, den nachfolgenden Generationen intakte ökologische, ökonomische und sozial verträgliche Strukturen sowie eine lebenswerte Welt zu hinterlassen“, betonte Elke Christina Roeder, Oberbürgermeisterin der Stadt Norderstedt.

Zu der Konferenz am 22. Januar im Kulturwerk in Norderstedt haben über 200 Teilnehmende in Workshops darüber Gespräche geführt, wie wir in Deutschland am besten die 17 Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals, SDGs) der Vereinten Nationen bis 2030 erreichen können. Die Bundesregierung hat von den Teilnehmenden konkreten Input erhalten, um die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie weiterzuentwickeln. Dabei lag der Fokus auf die Umsetzung der SDGs in Deutschland sowie auf die nachhaltige Entwicklung als Gemeinschaftsaufgabe von Staat, Wirtschaft, Gesellschaft und Wissenschaft.

Um diese Gemeinschaftsaufgabe zu meistern, sei ein Wandel notwendig, der eine positive Eigendynamik entfaltet und von einem breiten Bündnis aus Wirtschaft, Wissenschaft, Gesellschaft, Kirchen und Staat getragen wird, waren sich die Gäste einig.

Insgesamt werden von Oktober 2019 bis Februar 2020 fünf Dialogkonferenzen stattfinden. Die Auftaktkonferenz fand im Oktober in Berlin statt. Danach folgte im November die erste Regionalkonferenz in Stuttgart. Nach der Veranstaltung in Norderstedt folgen weitere regionale Dialogkonferenzen der Bundesregierung bis Februar 2020 in Erfurt und Bonn.