Norderstedt (em) Norderstedt erlebt in diesem Jahr nach einer längeren Corona- bedingten kulturellen Durststrecke einen besonderen Kultursommer. Das Amt für Bildung und Kultur der Stadt Norderstedt, die Mehrzwecksäle Norderstedt GmbH haben in einem gemeinsamen kreativen Kraftakt mit dem Kooperationspartner Stadtpark Norderstedt GmbH ein Kulturprogramm aus der Taufe gehoben, dass sowohl überregional namhafte Künstlerinnen und Künstlern, als auch lokalen Akteurinnen und Akteuren eine Chance bietet, wieder in einen halbwegs regulären Kulturbetrieb einzusteigen.

Der „Kultursommer 2021“ soll den Menschen in Norderstedt wieder ein Stück Normalität zurückgeben. Denn Musik und Theater werden für alle Kulturinteressierten nun wieder vermehrt ermöglicht.

„Wir haben ein flexibles System erarbeitet, dass es uns erlaubt, auf mögliche Pandemie-Entwicklungen zu reagieren. Wir machen im Rahmen unserer Möglichkeiten somit das, was zu diesem Zeitpunkt geht, ohne Menschen zu gefährden. Und das gibt uns allen Hoffnung“, sagt Oberbürgermeisterin Elke Christina Roeder.

Das kommunale Miteinander sei wesentliches Element einer Gesellschaft und es werde stark von der Kultur getragen. „Das ist durch die Corona-Krise allen sehr deutlich vor Augen geführt geworden,“ sagt die Oberbürgermeisterin. Die Hoffnungen beruhten nun darauf, dass sich die Infektionslage weiter entspanne, dies erfordere ein weiterhin maßvolles und umsichtiges Handeln aller Akteurinnen und Akteure.

„Wir waren uns alle sehr schnell einig, dass die Kulturträgerszene in Norderstedt besonders ist und eine Unterstützung und Perspektiven braucht. Der Corona-Hilfsfonds war eine einmalige Sache. Er federt die finanziellen Einbußen ab. Aber das Proben, das Zusammenkommen, das Austauschen und gegenseitige Antreiben mit dem Fokus eines Auftritts, das kann durch Geld nicht aufgefangen werden“, sagt Dieter Powitz, Leiter des Amtes für Bildung und Kultur der Stadt Norderstedt. Nun gebe es die dringend benötigten Probemöglichkeiten für Kulturträger. „Eine Perspektive. Ein Stück Normalität. Und es ist toll, dass wir hier in Norderstedt Partner haben, mit denen wir so etwas professionell angehen können,“ konstatiert der Amtsleiter.
„Es besteht ein Bestreben, die Bühnen aufzumachen nach einem Jahr Stillstand, weil sowohl die Kunstschaffenden als auch die Menschen in dieser Stadt ein Kulturerlebnis brauchen. Kultur versöhnt und bietet kollektive, wichtige Momente. Hierfür wollen wir nun Angebote unterbreiten“, sagt Suntke Garbe, Geschäftsführer der Mehrzwecksäle Norderstedt GmbH. Die Frage sei zunächst gewesen, wie dies sicher bewerkstelligt werden könne. Dafür sei inzwischen gemeinschaftlich ein tragfähiges Konzept entwickelt worden.

Im Zentrum steht das Kulturwerk am Stadtpark als Open Air-Bühne. Der Innenhof des Kulturwerks wird zu einem öffentlichen Spielort für die Kulturträger der Stadt Norderstedt, für aufstrebende Nachwuchskünstlerinnen und -künstler und für „local heroes“. „Die Idee ist, dass die Menschen die Kultur ohne einen Zwang genießen können, wir werden also die Plätze so einrichten, dass die Kulturdarbietungen ohne Maske genossen werden können,“ sagt Garbe. Theater, Pop, Klassik, Poesie und Blues sollen an den fünf Wochenenden zwischen dem 3. Juli und dem 1. August, jeweils sonnabends und sonntags, erklingen, weitere Tage sind theoretisch denkbar. Aufgespielt wird in der Zeit zwischen 14 und 22 Uhr. Die Zahl der Zuschauer liegt bei maximal 250 pro Aufführung.

Zahlreiche bekannte Künstlerinnen und Künstler gastieren in Norderstedt
Fest zugesagt haben bis dato unter anderem der bundesweit renommierte Soulsänger Flo Mega aus Bremen, die Sängerin MIU, die unter anderem bei der Jazz-Baltica, beim Elbjazz-Festival und beim Reeperbahn-Festival aufgetreten ist, das Theater PUR und das TANKS Theater. Auch der Singer-Songwriter David Ost, der Digger Slam (Poetry Slam), die Greyhound George Band (Blueswerk) und der Musikverein Norderstedt werden das Programm bereichern, gemeinsam mit weiteren Kulturschaffenden.
An jenen Tagen, an denen keine Veranstaltungen stattfinden, können Kulturschaffende ausschließlich nach vorheriger Anmeldung bei Christina Schieber (cschieber@meno-gmbh.de) die zur Verfügung stehende Fläche für öffentliche Proben nutzen. Unter der Woche steht keine technische Ausstattung zur Verfügung, somit richtet das sich das Angebot vor allem an Chöre, Bläserensembles, Theatergruppen und solche Kulturschaffende, die bislang keine Genehmigung für Anproben bekommen haben.

Für die Veranstaltung wird es keine Testpflicht geben, lediglich eine Maske sollte mitgebracht werden und die Sicherheitsabstände beibehalten, bis der Sitzplatz erreicht ist. Der Eintritt zu der Veranstaltung ist gering: Lediglich zwei Euro sind als Eintritt geplant. „Jeder ist aufgerufen, zusätzlich einen Betrag für die Kulturschaffenden zu spenden, sozusagen das zu bezahlen, was er insgesamt für die Darbietung als angemessen empfindet“, sagt Garbe.

Ein höheres Eintrittsgeld sei bewusst nicht eingeplant worden, sagt Oberbürgermeisterin Elke Christina Roeder. „Wir möchten, dass alle Menschen am „Kultursommer 2021“ teilnehmen können. Insbesondere auch jene, die in diesem Jahr aufgrund der Corona-Pandemie vielleicht nicht in den Urlaub fahren können,“ sagt die Oberbürgermeisterin. Diesen Menschen müsse und werde nun gemeinschaftlich ein attraktives Angebot unterbreitet.

Über das vollständige Konzert- und Veranstaltungsprogramm informieren die Stadtverwaltung und die Mehrzwecksäle Norderstedt GmbH, sobald dieses öffentlich vorliegt.

Foto: Soulsänger Flo Mega © Mehrzwecksäle Norderstedt GmbH/FlorianvonBesserStyleheadsMusic