Norderstedt (em) Mit großer Verwunderung nahm die Fraktionsgemeinschaft Wir in Norderstedt / Freie Wähler (WiN/FW) die mehrheitliche Meinung im Ausschuss für Stadtentwicklung und Verkehr am 02.05.2024 zur Kenntnis. Diskutiert wurde über die  PKW-Stellplatzschlüssel von 0,3 für die Bebauungspläne 339 „Berliner Allee/Schumannstr./ Adenauerplatz“ und 337 „westlich Kohfurth, nördlich Stettiner Straße“. Der von WiN/FW  Vorgeschlagene Schlüssel von 1 wurde abgeschmettert.

Im Ausschuss für Stadtentwicklung und Verkehr am 02.05.2024 wurden unter Tagesordnungspunkt 7 und 8 Beschlüsse über einen PKW-Stellplatzschlüssel von 0,3 für die Wohnungsbauvorhaben im Geltungsbereich der Bebauungspläne Nr. 337 und 339 mehrheitlich beschlossen. Das bedeutet, das für 3 Wohnungen gemäß Bebauungsplan nur  ein Stellplatz geschaffen werden muss. Natürlich können Bauträger von dieser Vorgabe Abweichen und mehr Stellplätze bauen, verpflichtet hierzu sind sie aber nicht. Bei anderen Bauvorhaben wurde hart um die Stellplatzschlüssel gerungen und man einigte sich zumindest auf 0,7. 0,3 ist eine ungerechtfertigte Besserstellung dieses Investors. 

Da die Zulassungszahlen für PKW nach wie vor steigen, und bereits heute der öffentliche Parkraum stark beansprucht ist, haben WiN/FW den Vorschlag in die Diskussion vor der Abstimmung eingebracht, in den Bebauungsplänen einen höheren PKW-Stellplatzschlüssel vorzusehen. WiN/FW ist der Überzeugung, das jeder, der einen PKW besitzt, diesen auf einem eigenen Parkplatz abstellen sollte. Grundstückseigentümer auf dem eigenen Grundstück, Mieter von Wohnungen auf zu den Wohnungen gehörenden Stellplätzen. 

„Nur so kann man der Autoflut im öffentlichen Raum Herr werden, die ja zusätzlich durch LKW, die nicht mehr auf Firmengeländen sondern im privaten Umfeld ihrer Fahrer geparkt werden, VIP-Parkservices und Autovermietungen verstärkt wird.“ sagt Joachim Welk, der für die WiN/FW einen Sitz im Ausschuss wahrnimmt. 

Win/FW ist überzeugt, dass ein so geringer Stellplatzschlüssel zu starker Parkplatznot in den Straßen zwischen Berliner Allee und Friedrichsgaber Weg führen wird. „Die dauerhafte private Inanspruchnahme öffentlichen Raumes durch Abstellen von PKW, Wohnmobilen und auch gewerblich genutzten LKW wird von uns nicht akzeptiert. Darum haben wir gegen den Stellplatzschlüssel von 0,3 gestimmt“ ergänzt Julia Glagau, die den 2. Sitz für WiN/FW hält. 

Die WiN/FW sind überzeugt, das gerade im Bereich U-Bahn Garstedt die Menschen vermehrt auf den ÖPNV umsteigen. Dennoch möchten die Menschen gerne ein Auto besitzen um vielleicht am Wochenende Verwandte zu besuchen oder an die Ostsee zu fahren. Die mobile Freiheit ist den Menschen sehr wichtig.