Norderstedt (em) Nächstes Jahr wird an der Ulzburger Straße in Norderstedt wieder gefeiert! Das dreitägige „FairBeatsFestival“ 2021 inklusive Autofreiem Straßenfest ist für das Wochenende vom 17. bis zum 19. September 2021 fest geplant vorausgesetzt, dass alle Einschränkungen wegen der Corona-Pandemie dann der Vergangenheit angehören.

Die Stadt Norderstedt veranstaltet das Fest, das in diesem Jahr leider ausfallen muss, seit langem gemeinsam mit dem IKUS (Initiativkreis Ulzburger Straße) als Teil der „Europäischen Mobilitätswoche“. Außer den Auftritten unterschiedlichster Künstlerinnen und Künstler mit internationalen Gästen, Workshops und einem Nachhaltigkeitsmarkt sind auch wieder die beim Publikum beliebten Aktionen auf dem Autofreien Straßenfest entlang der Ulzburger Straße in Vorbereitung. „Das Festival zeigt die Möglichkeiten zukunftsfähiger, urbaner Mobilität - und macht Laune!“ sind sich Ina Streichert und Martina Braune von der Stabsstelle Nachhaltiges Norderstedt einig.

Die Vorfreude auf 2021 überwiegt mittlerweile die Enttäuschung wegen der Absage des „FairBeatsFestivals“ im laufenden Jahr. „Zum Glück bleibt uns die mitwirkende Event-Agentur treu und unterstützt uns auch weiterhin bei der Organisation für das Festival 2021“, freut sich Martina Braune.

Die „Europäische Mobilitätswoche“, immer vom 16. bis 22. September, ist eine Kampagne der Europäischen Kommission. Seit 2002 bietet sie Kommunen aus ganz Europa die Möglichkeit, ihren Bürgerinnen und Bürgern die Bandbreite nachhaltiger Mobilität vor Ort näher zu bringen. Norderstedt ist von Anfang an dabei. Ein eher vorsichtiger Start auf einem kleinen Stück des Friedrichsgaber Weges entwickelte sich im Laufe der Jahre zu einem größeren autofreien Aktionstag auf der gesperrten Rathausallee. Auch im Willy-Brandt-Park gab es Aktionen und Attraktionen zum Thema umweltfreundliche Fortbewegung.

Seit 2008 jedoch findet während der „Europäischen Mobilitätswoche“ das große Autofreie Straßenfest auf der Ulzburger Straße statt von Norderstedtern auch Ulzburger Straßenfest genannt. Anfangs kamen annähernd 4000 Gäste auf die gut 1,3 Kilometer lange Festmeile, in den vergangenen Jahren waren es jeweils über 30.000 Menschen. Die Ulzburger Straße wurde zwischen Langenharmer Weg und Harckesheyde für einen Tag in Kooperation mit dem IKUS und vielen zum Teil ehrenamtlichen Mitwirkenden zur „Fußgängerzone mit Aktionscharakter“ umgestaltet. Das Autofreie Straßenfest hat es sogar in die Top 20 der schönsten Stadtfeste in Europa geschafft: Die Stiftung lebendige Stadt hatte diese Auszeichnung 2013 vergeben.

Zusätzlich zum Angebot, alternative Verkehrsmittel direkt auf dem Fest auszuprobieren, hat Norderstedt die „Europäische Mobilitätswoche“ auch stets genutzt, um Verbesserungen für nicht automobile Fortbewegung zu starten, einzurichten oder vorzustellen. Beispielsweise die bauliche Umgestaltung der Ulzburger Straße, die Einrichtung von Leihfahrradstationen, das TINK-Modellprojekt mit den ausleihbaren nextbike-Lastenrädern. Zahlreiche Aktivitäten in Schulen, Jugendeinrichtungen und Vereinen zur nachhaltigen Mobilität wurden in Kooperation mit der Stadt Norderstedt realisiert. Das vom Jugendhaus MuKu Buschweg initiierte Event „Norderskate“ ein rund fünf Kilometer langer, für Kfz gesperrter Rundweg zum Skaten - , die Organisation durch Schulen und Eltern sogenannter Laufbusse für Erstklässler und Erstklässlerinnen, die „Kindermeilenkampagne“, die Organisation besonderer Radtouren durch den ADFC und die Teilnahme beim Festival „RAD am GutenbergRING“ sind nur einige Beispiele der vergangenen Norderstedter Aktivitäten in der „Europäische Mobilitätswoche“.

Das Thema „Nachhaltige Mobilität“ bleibt aus Sicht der Stadtverwaltung aktuell. Martina Braune: „Vielleicht erinnern sich die Besucherinnen und Besucher der vergangenen Autofreien Straßenfeste an die dort vorgestellten autofreien Alternativen und probieren sie jetzt aus. Angesichts der Klimasituation, des Flächenverbrauchs für Straßen und Parkplätze und der eigenen ‚Bewegungsbilanz‘, kann entsprechende Veränderung nicht nur sinnvoll sein, sondern sogar Spaß machen.“

Während der „Europäischen Mobilitätswoche“ 2020 wird an der Rathausallee ein sogenannten RADhaus aufgestellt. Es ist eines von mehreren sichtbaren Ergebnissen einer Semesterarbeit. In der interdisziplinären Summer School traten Studierende der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW), der HafenCity Universität Hamburg (HCU), der Technischen Universität Hamburg Harburg (TUHH), des »Natural Building Lab« der Technischen Universität Berlin (TU B), des Mobilitätslabors und lokale Expertinnen und Experten miteinander in Aktion, um eine zukunftsweisende Radabstellmöglichkeit zu entwickeln. Ein Prototyp eines „RADhauses“ wird in Norderstedt brandaktuell präsentiert. Alle Norderstedterinnen und Norderstedter sind eingeladen, das „RADhaus“ vom 16. bis zum 22. September zu begutachten.