Norderstedt (em) Zum Welttag der biologischen Vielfalt startet die Stadt Norderstedt das Projekt Essbare Stadt. Mit der Anpflanzung von 30 verschiedenen Riesenkürbis-Sorten möchte die Stadt Norderstedt die Bedeutung der Sortenvielfalt erlebbar machen. Durch die Inklusionsgruppe des Betriebsamtes sind am 20. Mai vom Riesenkürbis 30 verschiedene Sorten ausgepflanzt worden.

Die Pflanzen wachsen auf einer Grünfläche südlich der Haltestelle Norderstedt Mitte zwischen Moorbekpark und Stadtwerke-Gebäude.

Schon die Namen sind ungewöhnlich: „Alladins Turban“, „Alter Hamburger Riese“, „Grün-Blauer Speck“, „Ungarischer Blauer“ haben viele vermutlich noch nie gehört. Wie sie aussehen und wachsen, ist in den nächsten Monaten zu entdecken. Und wenn die Kürbisse im Herbst reif sind, dann dürfen sie kostenlos geerntet und probiert werden. Das ist das Konzept der Essbaren Stadt. Die Stabsstelle Nachhaltiges Norderstedt wird durch das Jahr 2021 hindurch das Wachsen, Reifen und Ernten begleiten. Auf der Seite www.norderstedt.de/essbarestadt wird es dazu fortlaufend aktuelle Informationen geben.

Der Welttag der biologischen Vielfalt wird anlässlich der Verabschiedung des UN-Übereinkommens über die biologische Vielfalt am 22. Mai 1992 alljährlich an diesem Jahrestag begangen.

Der Verlust der Biodiversität ist mit dem Klimawandel eines der größten Probleme auf der Erde. Das gilt auch für die Nutzpflanzen: Deren genetische Vielfalt ist zwingend als Grundlage für die (gesunde) Ernährung. Obwohl das kulinarische Angebot riesig erscheint, wird das Essen der Menschen immer homogener. Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen weist besorgt darauf hin, dass im letzten Jahrhundert 75 Prozent der Nutzpflanzenvielfalt weltweit verloren ging. Gründe für diesen Verlust sind unter anderem die Anforderungen, dass Lebensmittel für den Handel einheitlich in Form und Größe und darüber hinaus transportfähig sein müssen.

Mit der Vielfalt der Sorten verschwindet zunehmend auch das Wissen um diese Sortenvielfalt und deren immens wichtige Bedeutung. Mit der Essbaren Stadt möchte die Stadt Norderstedt dem entgegenwirken. Es gilt auch hier die alte Erkenntnis: Nur, was man kennt und schätzt, wird man auch schützen. Und mit der Essbaren Stadt darf das auch Spaß machen.

Foto: Anja Quandt von der Stabsstelle Nachhaltiges Norderstedt inmitten der 30 Big-Bags in Norderstedt-Mitte, in die die verschiedenen Kürbissorten eingepflanzt worden sind. © Stadt Norderstedt