Norderstedt. Am Sonntag, 9. November, um 19.00 Uhr lädt der Kulturtreff Norderstedt e. V. zu einem besonderen Kulturabend ins Paul-Gerhardt-Gemeindezentrum, Altes Buckhörner Moor 16, Norderstedt-Mitte, ein. Unter dem Motto „Singt ojf Jiddisch!“ öffnet Olaf Ruhl mit Liedern, Geschichten und feinem Humor eine Tür in die faszinierende Welt der jiddischen Kultur. 

Mit seiner warmen Stimme, erzählerischer Präsenz und dem Gespür für Zwischentöne lässt Ruhl längst vergangene Lebenswelten und Emotionen aufleuchten – voller Witz, Wehmut und Lebensfreude. Zwischen kleinen Anekdoten, stimmungsvollen Melodien und poetischer Sprache entsteht ein Abend, der Herz und Seele berührt. Die jiddische Musik erzählt vom Leben in all seinen Farben – vom schwungvollen Tanzlied bis zur zärtlichen Ballade.

Das Publikum ist eingeladen, nicht nur zuzuhören, sondern mitzusingen. Refrains werden erklärt, Melodien gemeinsam angestimmt – eine Einladung, die Musik unmittelbar zu erleben und gemeinsam mit anderen das Funkeln dieser alten Sprache neu zu entdecken. So wird das Konzert zu einem lebendigen Begegnungsraum zwischen Vergangenheit und Gegenwart.

Olaf Ruhl, Jahrgang 1964, stammt aus dem Rheinland, ist christlich erzogen und aufgewachsen, aber mit dem Bewusstsein, eine jüdische Urgroßmutter (gehabt) zu haben. Ersten Instrumentalunterricht bekam er ab Mitte der 1970er-Jahre (Glockenspiel, Klavier, Gitarre; Akkordeon im Selbststudium), und wirkte in der Folgezeit mit in kleineren Ensembles und Kirchenchören. Am Rande seines Theologiestudiums „stolperte“ er 1984 über jiddische Lieder, und seitdem haben sie ihn nicht mehr losgelassen. In Kursen und Workshops nicht nur beim Yiddish Summer Weimar und durch Gesangsunterricht hat er seine musikalischen und sprachlichen Kenntnisse vertieft.

Seit 2007 tritt er mit seinem Programm „Singt ojf Jiddisch! – Jiddische Lieder & Geschichten“ auf. Es ist eine heitere musikalische Einführung in die jiddische Musik, Sprache und Kultur; mit Liedern, Gedichten und Anekdoten; mit Stimme, Akkordeon und Gitarre. Ein weiteres Programm heißt „Von ‚An allem sind die Juden schuld!‘ bis „Ver vet blaybn – got vet blaybn!‘ Ein deutsches und ca. 20 jiddische Lieder zur Shoah.“

Der Eintritt beträgt 15 Euro. Karten sind ausschließlich im Vorverkauf beim Kulturtreff Norderstedt e. V. erhältlich: Telefon (040) 60 92 51 03 (AB) oder E-Mail: reservierung@kulturtreff-norderstedt.de. Bestellte Karten liegen an der Abendkasse bereit und werden dort bezahlt. Einlass, Abendkasse und der Verkauf von Getränken und kleinen Snacks sind ab 18.00 Uhr geöffnet.

Foto: © Olaf Ruhl