Norderstedt (EM) Das Jakobs-Kreuzkraut ist eine einheimische Staude, die sich mittels eines leberschädlichen Giftes davor schützt, gefressen zu werden. Gelangt das Gift in die menschliche Nahrungskette oder wird es unerkannt von Weidetieren gefressen, kann es im schlimmsten Fall sogar tödliche Folgen haben. Die Stadt Norderstedt geht nun bei der Bekämpfung des Jakobs-Kreuzkrauts neue, biologische Wege: Dazu werden gezielt Raupen des schwarzen Nachtfalters namens Blutbär, auch Jakobskrautbär oder Karminbär genannt, ausgesetzt.

Die Raupen fressen die Pflanze, die an ihren gelben „sonnenartigen“ Blüten und den weinrot überlaufenden Stielen zu erkennen ist, komplett kahl. Das Gift schadet ihnen nicht, allerdings werden sie wiederum für ihre eigenen Fressfeinde, die Vögel, ungenießbar. Das Aussehen der auffällig gelbschwarz-geringelten, großen Raupen dient den Vögeln als Warnung.

Mitarbeitende der Stadt werden in Zukunft, statt die ganze Pflanze zu entfernen, nur noch die Blütenstände abscheiden. Die Raupen können so das Jakobs-Kreuzkaut weiter fressen. Anschließend verpuppen sie sich in der Erde unter dem Jakobs-Kreuzkraut. Im folgenden Jahr schlüpfen sie und legen als Nachtfalter neue Eier, die anschließend in ihren Raupenstadien wiederum das neu gewachsene Jakobs-Kreuzkraut vernichten.

Norderstedter*innen sind aufgerufen, Fundorte der Blutbär-Falter oder -Raupen dem Fachbereich Natur und Landschaft der Stadt Norderstedt zu melden (per E-Mail an gruenplanung@norderstedt.de oder unter der Telefonnummer 535 95 295). Ebenfalls melden können sich Personen, die beim Rückschnitt des Jakobs-Kreuzkrauts mithelfen möchten. Sie erhalten eine Unterweisung für das richtige Abschneiden der Blüten.