Norderstedt (em) Am 16. April von 8.30 bis 10.30 Uhr gibt das BBZ Norderstedt einigen Schülerinnen und Schülern ihres Beruflichen Gymnasiums die Möglichkeit, im Rahmen des Gemeinschaftsunterrichts (Lehrkraft Günter Dieckmann) Fragen an einen Zeitzeugen der NS-Zeit zu richten.
Der Zeitzeuge ist Gerhard Hoch, 1. Vorsitzender des Trägervereins KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen in Springhirsch e.V.. Diese Veranstaltung hat an der Beruflichen Schule schon Tradition und wird aufseiten der Schule von Herrn Oberstudienrat G. Dieckmann begleitet. Darüber hinaus engagiert sich die Berufliche Schule als Mitglied im oben genannten Trägerverein und hat auch seinerzeit zur Gestaltung der Gedenkstätte in Springhirsch beigetragen. Gerhard Hoch ist ein Zeitzeuge par excellence dieses dunklen Kapitels der deutschen Geschichte, da er durch seine Erfahrungen als „Pimpf“ in der Hitlerjugend zu einem glühenden Verfechter der nationalsozialistischen Ideologie wurde.
Erst durch seine Kriegsgefangenschaft wurde ihm bewusst, welchem menschenverachtenden Regime er verfallen war. Es war wohl dieses Erschrecken, das ihn im Laufe der nachfolgenden Jahrzehnte die Wandlung vom Saulus zum Paulus durchlaufen lies. Seine Erfahrungen und Einsichten hat Gerhard Hoch in mehreren Schriften veröffentlicht. Im Jahr 2003 wurde ihm eine öffentliche Ehrung um seine Verdienste dieser besonderen Form der Aufarbeitung der NS-Zeit zuteil. Im Rahmen dieser Ehrung verwies der damalige Staatsminister und MdB Franz Thönnes auf die Verdienste von Gerhard Hoch. Im Jahr 2004 wurde Gerhard Hoch die Ehrendoktorwürde der Universität Flensburg verliehen.