Quickborn (em) Am 25. November um 10 Uhr wurde auf dem Rathausplatz wieder die Flagge mit der Botschaft „frei leben - ohne Gewalt!“ gehisst. Bundesweit, und über die Grenzen Deutschlands hinaus, wehen in der Woche bis zum 31. November diese Flaggen, um auf das Thema hinzuweisen.
Wenn Frauen mit Migrationshintergrund Gewalt erfahren, ist es für sie oftmals schwierig, Hilfsangebote in Anspruch zu nehmen. Zu der Scham, die viele Frauen empfinden, wenn sie Opfer von Gewalt werden, kommen Sprachbarrieren und unterschiedliche kulturelle Denkweisen. Erschwerend ist oftmals auch die persönliche Aufenthaltsrechtliche Situation, die verhindert, dass sich Frauen an Behörden oder Hilfsorganisationen wenden. So ist eine selbstständige Aufenthaltserlaubnis erst nach 2 Jahren Ehe möglich. Das bedeutet für viele Frauen eine Abhängigkeit von gewalttätigen Familienmitgliedern und damit eine große Angst, sich in Sicherheit zu bringen oder gar dagegen vorzugehen.
Frauenhäuser, Migrationsdienste und Frauenberatungsstellen im Kreis Pinneberg und darüber hinaus, bieten Unterstützung für alle Frauen in Gewaltsituationen. Fachfrauen mit entsprechenden Sprachkenntnissen, Dolmetscherinnen und Frauen aus dem eigenen Kulturkreis, wollen die Hemmschwelle auch für Migrantinnen so niedrig wie möglich halten, damit keine Frau sich der Gewalt aussetzen muss. Seit über 10 Jahren wird nun dieser wichtige Gedenktag zum Anlass genommen, um gemeinsam mit allen Unterstützer/innen ein weithin sichtbares Zeichen gegen Gewalt zu setzen. Allein im letzten Jahr wehten annähernd 6.500 Fahnen und Banner mit dem Slogan "frei leben - ohne Gewalt".