Quickborns Bürgermeister Thomas Beckmann und Volker Voß, Fachbereichsleiter für Öffentliche Sicherheit der Stadt Quickborn, haben am 22. September 2025 das Wildtier- und Artenschutzzentrum in Klein Offenseth-Sparrieshoop besucht. Anlass des Besuchs war der Fall der in Quickborn aufgefundenen Gelben Anakonda „Ben“, die zunächst im Zentrum untergebracht wurde.
„Das Wildtier- und Artenschutzzentrum leistet eine hervorragende, für unsere Gesellschaft unverzichtbare Arbeit – nicht nur bei heimischen Wildtieren, sondern auch bei exotischen Fundtieren wie Anakonda Ben. Ohne das Engagement dieser Einrichtung wären viele Tiere schlicht chancenlos“, betonte Bürgermeister Thomas Beckmann nach seinem Besuch.
Kompetenz und Engagement seit Jahrzehnten
Das Wildtier- und Artenschutzzentrum in Klein Offenseth-Sparrieshoop ist mit 2,6 Hektar Fläche eine der größten anerkannten Wildtierstationen Schleswig-Holsteins. Hier werden jährlich rund 2.500 Tiere aufgenommen; aktuell befinden sich rund 400 Tiere in Pflege. Höchstes Ziel der Einrichtung ist stets die fachgerechte Versorgung, Rehabilitation und Wiederauswilderung oder Vermittlung.
Das Zentrum wird von einem kleinen Team als gemeinnützige GmbH betrieben. Über 30 Jahre Erfahrung in der Wildtierpflege und ein internationales Netzwerk vergleichbarer Einrichtungen machen das Zentrum zu einem unverzichtbaren Partner für Kommunen, Tierfreunde und Artenschutzprojekte.
Hohe gesellschaftliche Bedeutung – aber Finanzierung fast ausschließlich durch Spenden
Das Zentrum finanziert sich überwiegend aus privaten Spenden und Mitgliedsbeiträgen des Fördervereins. Laufende Kosten entstehen unter anderem für Tierfutter, medizinische Versorgung, Volieren und Gehege, Geländeunterhalt, Personal, Einsatzfahrzeuge sowie Strom, Heizung, Wasser und Versicherungen.
„Wenn man vor Ort sieht, wie professionell und mit wie viel Herzblut hier gearbeitet wird, wünscht man sich, dass Land und Kommunen diese Arbeit noch stärker anerkennen und unterstützen“, erklärte Bürgermeister Beckmann. „Wir sind froh und dankbar, dass es diese Einrichtung gibt – und wir alle sind gefordert, ihren Fortbestand zu sichern.“
Die Stadt Quickborn appelliert gemeinsam mit dem Wildtier- und Artenschutzzentrum an das Land Schleswig-Holstein, die Finanzierung solcher Einrichtungen auf eine solidere Basis zu stellen. Denn die Rettung und Versorgung von Tieren ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die nicht allein ehrenamtlich und spendenfinanziert geleistet werden kann. Gleichzeitig lädt das Zentrum Bürgerinnen und Bürger ein, sich selbst einzubringen – sei es durch Mitgliedschaften im Förderverein, Spenden oder freiwillige Mitarbeit.
Spendenkonto:
GLS Bank
IBAN: DE83 4306 0967 1285 2016 00
BIC: GENODEM1GLS
Inhaberin: Wildtier- und Artenschutzzentrum
Sachspenden – von Waschmitteln ohne Weichspüler über Tier- und Frostfutter bis zu Baumaterialien – sind ebenso willkommen. Auf der Website des Zentrums findet sich eine aktuelle Wunschliste.
Hintergrund: Die Quickborner Anakonda „Ben“
Am 1. Juni 2025 wurde in Quickborn eine Gelbe Anakonda in der Gronau entdeckt und von der Feuerwehr geborgen. Dank der Aufnahme im Wildtier- und Artenschutzzentrum konnte das Tier zunächst fachgerecht versorgt und stabilisiert werden. Inzwischen hat die Würgeschlange ein neues Zuhause in einer Reptilienauffangstation in Mitteldeutschland gefunden.
„Der Fall Ben hat uns einmal mehr gezeigt, wie wichtig es ist, eine kompetente Anlaufstelle für exotische Tiere zu haben“, so Fachbereichsleiter Volker Voß. „Ohne das Zentrum hätten wir keine Möglichkeit gehabt, so schnell und professionell zu reagieren.“
Die Stadt Quickborn bedankt sich beim Wildtier- und Artenschutzzentrum für die geleistete Arbeit und den vorbildlichen Einsatz. Bürgermeister Beckmann kündigte an, das Thema auch in Gesprächen mit dem Land weiter zu platzieren. „Diese Einrichtung ist nicht nur für Quickborn, sondern für die gesamte Region von unschätzbarem Wert.“
Foto: Bürgermeister Thomas Beckmann, Christian und Katharina Erdmann sowie Fachbereichsleiter Volker Voß beim Besuch des Wildtier- und Artenschutzzentrums