Quickborn (em) Zur Klärung der oberflächennahen Untergrundverhältnisse im Bereich des Salzstockes setzt der Geologische Dienst im Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume Schleswig-Holstein (LLUR) seine geowissenschaftlichen Untersuchungen in Quickborn fort. Mehrere seismische Messungen sollen im Zeitraum von Montag, 24. Juli bis Samstag, 26. August jeweils nachts durch die Fa. GEOSYM aus Hannover durchgeführt werden.
Die Stadt Quickborn liegt auf einer Salzstruktur, die sich von hier in Richtung Süden bis nach Hamburg hinein erstreckt. Das Dach der Salzstruktur liegt teilweise weniger als nur 30 Meter unter der Oberfläche. Der Dachbereich kann sowohl aus lösungsfähigem Anhydrit oder Gips als auch aus nicht lösungsfähigen Tonen bestehen. Ist im Dachbereich lösungsfähiges Gestein enthalten, kann es zu kleinräumigen Bodensenkungen oder Erdfällen führen, wie es z.B. im Juni 2010 in der Marienhöhe geschehen ist.
In den folgenden Straßen werden Messungen vorgenomen:
Ellerauer Straße (7. bis 10. August; 22. bis 24. August)
Ziegenweg (9. und 10. August)
Torfstraße (21. und 22. August)
Friedhofsweg (23. und 24. August)
Donathstraße (10. und 11. August)
Raiffeisenstraße (10. bis 12. August)
Harksheider Weg zwischen Querstraße und Am Stadion (31. Juli bis 5. August)
Goethestraße (27. bis 29. Juli)
Heidkampstraße zwischen Kieler Straße und Goethestraße (26. bis 28. Juli)
Heinrich-Lohse-Straße zwischen Feldbehnstraße und Goethestraße (24. bis 26. August)
Renzeler Straße (24. bis 26. Juli)
Försterweg (14. bis 16. August)
Kieler Straße zwischen Süderstraße und Immenhorstweg (16. bis 19. August)
In diesen Straßen sind kurzzeitige Verkehrseinschränkungen während der Nachtstunden in Form von Halteverboten, Geschwindigkeitsreduzierungen, verengten Fahrbahnen oder teilweise auch Sperrungen (Torfstraße, Friedhofsweg, Donathstraße, Raiffeisenstraße, Renzeler Straße, Försterweg) erforderlich.
Bei den seismischen Messungen wird von einem Gerät zur seismischen Schwingungsanregung ein schwacher und von Menschen nicht spürbarer Druckimpuls erzeugt, der sich im Untergrund ausbreitet und von Schichtgrenzen reflektiert wird. Die Laufzeit des reflektierten seismischen Impulses wird an der Erdoberfläche mit Geophonen aufgezeichnet. Das Ergebnis der seismischen Messungen ist ein Abbild der Untergrundstruktur, bei dem die Schichtgrenzen (z.B. zwischen dem Dach des Salzstockes und den darüber liegenden Schichten) im Untergrund deutlich werden.
Alle Profile werden nachts vermessen, weil dann die sensitiven Registrierungen am wenigsten durch Verkehrserschütterungen gestört werden. Der genaue zeitliche Ablauf der Messungen kann nur unter Vorbehalt geplant werden, da der Messfortschritt abhängig von den jeweiligen örtlichen Bedingungen sowie vom Wetter ist.
Fragen können an den Geologischen Dienst im LLUR unter Tel.: 0 43 47 / 70 41 43 gestellt werden.