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Kaltenkirchen

Vortrag "Mit der Reichsbahn ins Jugendschutzlager-Moringen"

Kaltenkirchen. Für männliche Jugendliche schuf das nationalsozialistische Regime im niedersächsischen Moringen zwischen 1940 und 1945 ein eigenes Konzentrationslager, welches beschönigend als „Jugendschutzlager“ bezeichnet wurde. Inhaftiert wurden hier männliche Jugendliche im Alter von 13 bis 22 Jahren aus dem gesamten Reichsgebiet und Volksdeutsche sowie potentiell „eindeutschungsfähige“ Jugendliche aus den von deutschen Truppen besetzten Ländern. Die jugendlichen Häftlinge waren dem Terror der SS schutzlos ausgesetzt und wurden innerhalb und außerhalb des Konzentrationslagers zur Zwangsarbeit eingesetzt. Ab 1941 diente das Jugend-KZ auch als Experimentierfeld für die NS-Rassenpolitik. Der Historiker Marc Czichy zeichnet in seinem Vortrag anhand einzelner Häftlingsbiographien die Einweisungsgründe sowie die Lebensbedingungen der im KZ inhaftierten Jugendlichen nach. Außerdem berichtet er über den politischen und den gesellschaftlichen Umgang mit der Geschichte des Jugend-K
23.07.2025
Kaltenkirchen

Defibrillator-Spende für die KZ-Gedenkstätte

Nützen-Springhirsch. Die KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen in Springhirsch an der Bundesstraße 4 ist ab sofort besser für medizinische Notfälle gerüstet. Der Lions Club Kaltenkirchen ermöglichte über seinen Förderverein die Anschaffung eines AED-Defibrillators, der im Fall von plötzlichem Herzversagen – ohne sofortige Hilfe eine häufige Todesursache – bis zum Eintreffen professioneller Retter zum Einsatz kommt.  Die Besonderheit der auch vom Hersteller ZOLL und der Kaltenkirchener Firma Pacer Notfallmanagement unterstützten Anschaffung besteht in der Bedienungshilfe durch Sprache und weitere Signale, so dass das Gerät vor Ort auch durch medizinische Laien eingesetzt werden kann. Die symbolische Übergabe des betriebsbereiten Geräts ist nun in Vertretung des Lions Clubs Kaltenkirchen durch dessen Vorstandsmitglied Klaus Stuber in Springhirsch an den Trägerverein der KZ-Gedenkstätte erfolgt – auf dem Bild von rechts neben Klaus Stuber das Vorstandsmitglied Frauke Greuel, Gedenkstättenb
15.07.2025
Kaltenkirchen

KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen begeht ihr 25-jähriges Bestehen

Am 30. April 2000 wurde die KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen für Besucher:innen eröffnet. Aus diesem Anlass luden die Gedenkstätte und ihr Trägerverein am vergangenen Samstag zu einer Jubiläumsveranstaltung in die Räumlichkeiten der KZ-Gedenkstätte ein. Trotz hochsommerlicher Temperaturen konnten sich Hans-Jürgen Kütbach, Vorsitzender des Trägervereins, und die stellv. Vorsitzende Indre Schmalfeld über eine gut besuchte Veranstaltung freuen. Aus Frankreich waren Martine Rémond und ihr Sohn Guillaume nach Kaltenkirchen gereist. Roger Rémond, Vater von Martine, Großvater Guillaume, überlebte als 19-jähriger mit Glück und dem Willen zur Selbstbehauptung das KZ-Außenlager Kaltenkirchen. In ihrem äußerst berührenden Redebeitrag berichtete Martine Rémond den Anwesenden über die Lebensgeschichte ihres Vaters und über den Besuch der KZ-Gedenkstätte gemeinsam mit ihrem Vater im Jahr 2005. Zudem waren der Einladung viele hochrangige Vertreter:innen aus der Landes- und der Kommunalpolitik
25.06.2025
Kaltenkirchen

Kontinuität in der Vorstandsarbeit beim Trägerverein der KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen

Kaltenkirchen (em) Am 18.05.2025 hat die diesjährige Mitgliederversammlung des Trägervereins der KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen stattgefunden. Die Vorstandswahlen im Rahmen der Mitgliederversammlung sorgten für eine weitreichende personelle Kontinuität in der Vorstandsarbeit. So wurden Hans-Jürgen Kütbach als Vorsitzender und Indre Schmalfeld als stellv. Vorsitzende sowie Regina Knösel als Schriftführerin für zwei Jahre wiedergewählt. Bei der Funktion des Kassenwartes gab es einen Wechsel. Andreas Beran kandidierte hierfür nicht erneut und wird im Vorstand künftig als Beisitzer fungieren. Die Mitgliederversammlung wählte Emilie Setzke als neue Kassenwartin. Neu als Beisitzer in den Vorstand gewählt wurde Dr. Tilman Fuß, Pastor der Michaeliskirche in Kaltenkirchen. Alle weiteren Beisitzer wurden wiedergewählt. Auch bei den Kassenprüfern gab es einen Wechsel. Gilbert Sieckmann-Joucken wurde in seinem Amt bestätigt, Harald Müller kandidierte nicht erneut. Zum neuen Kassenprüfe
05.06.2025
Bad Bramstedt

Erinnerung an den Todesmarsch vor 80 Jahren

Bad Bramstedt (em) Am 12. bis 15. April jährt sich der auch durch den Kreis Segeberg und die Stadt Bad Bramstedt führende 80 km lange Todesmarsch (Räumungsmarsch) von rund 800 Gefangenen des Gestapo-Polizeigefängnisses "Kola-Fu" in Hamburg in das "Arbeitserziehungslager Nordmark" in Kiel-Hassee zum 80. Mal.  Neun Gefangene wurden auf diesem Weg erschossen. Auf Bad Bramstedter Gebiet bei den heutigen Fischteichen an Bundesstraße 4 am südlichen Stadtrand wurde der sowjetische Staatsangehörige Hamid Chamido am 13. April 1945 erschossen. Daran erinnern der Gedenkpfad und das Grab auf der Südseite des Friedhofs sowie seit 2017 eine Informationstafel in der Nähe der Erschießungsstelle (Bilder anbei).  Am 13. April 2025, dem Jahrestag, wird diesem Ereignis in Bad Bramstedt um 16 Uhr im Saal des Schlosses am Bleeck in einer Veranstaltung gedacht. Nach einer Begrüßung durch Frau Bürgervorsteherin Annegret Mißfeldt wird es einen Vortrag zum Thema durch den Historiker Thomas Käpernick g
10.04.2025
Kaltenkirchen

Bauern, Bonzen, Bomben: Die „Landvolkbewegung“ in Schleswig-Holstein

Kaltenkirchen (em) Ende der 1920er Jahre gefährdete eine tiefgreifende Agrarkrise die Lebensgrundlage vieler Bäuerinnen und Bauern. Als Reaktion schlossen sich an der schleswig-holsteinischen Westküste verschiedene Akteur:innen zur sogenannten „Landvolkbewegung“ zusammen. Die Bewegung radikalisierte sich in schneller Folge und verübte unter anderem Bombenanschläge auf Landrats- und Finanzämter. Ab 1931 ging die „Landvolkbewegung“ zunehmend in der wachsenden NSDAP auf, mit der sie insbesondere antiparlamentarische, völkische und antisemitische Positionen verband. Doch wer genau war die „Landvolkbewegung“? Was waren ihre politischen Forderungen? Und vor allem: Warum berufen sich noch heute einzelne Personen (wieder) auf die „Landvolkbewegung“ und zeigen deren Fahne? Etwa bei verschiedenen Bauernprotesten in Berlin seit 2020 oder auch bei der Demonstration gegen Robert Habeck in Schlüttsiel im Januar 2024. Fragestellungen wie diese möchten wir gerne mit Ihnen gemeinsam diskutier
27.03.2025
Kaltenkirchen

Der Volkstrauertag zwischen Kriegstotengedenken und kritischer Erinnerungskultur

Kaltenkirchen (em) Der Volkstrauertag hat inzwischen eine über 100 Jahre alte Geschichte. 1920 vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge zum Gedenken an die Toten des Ersten Weltkriegs initiiert, fand 1922 erstmals eine offizielle Feierstunde zum Volkstrauertag im Berliner Reichstag statt, ab 1925 gab es dann reichsweite Feierlichkeiten. Im Jahr 1934 erklärten die Nationalsozialisten den Volkstrauertag per Gesetz zum Staatsfeiertag und benannten ihn in „Heldengedenktag“ um.  Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs setzte sich der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge erneut für einen nationalen Gedenktag für die Kriegstoten ein. Im Bundestag gab es 1949 jedoch zunächst keine Zustimmung für einen nationalen Trauertag. Schließlich empfahl ein breites Bündnis von Politik und Kirchen den Bundesländern, den zweiten Sonntag vor dem ersten Advent als Volkstrauertag zu schützen.  Als Teil der bundesdeutschen Erinnerungskultur war der Volkstrauertag nie unumstritten. So wurde das lan
12.11.2024