Bad Segeberg (em) In diesem Jahr wird nun schon zum 10. Mal eine Landeshubertusmesse gefeiert. 1997 begann in der Nikolaikirche in Kiel die Tradition, dass alle zwei Jahre in unterschiedlichen Kirchen und Regionen eine Landeshubertusmesse geblasen wird. Dazu kommen Bläser aus ganz Schleswig-Holstein, Hamburg und Niedersachsen schon einen Tag vor der Aufführung zusammen, um ihr Zusammenspiel in einem intensiven Workshop zu vervollkommnen das ist in dieser Form einzigartig in der Bundesrepublik und hat bisher in keinem anderen Bundesland eine Nachahmung gefunden.

Das zehnjährige Jubiläum der Landeshubertusmesse findet in diesem Jahr in Bad Segeberg in der St. Marienkirche am 14. November um 18 Uhr statt. Schon ab 17.30 Uhr blasen die Jagdhornbläser der Kreisjägerschaft Segeberg zur Einstimmung in den Gottesdienst vor oder bei schlechtem Wetter in der Kirche. Als geistlich gottesdienstliche Einrichtung des LJV S-H ist die Hubertusmesse zu einer festen Institution neben den öffentlichkeitswirksamen Landesbläserwettbewerben und den Nachwuchs fördernden Jugendbläserfreizeiten im LJV S-H herangereift.

Sie wird daher als eine Art (Natur-) Dankgottesdienst wahrgenommen und erfreut sich deshalb nicht nur bei Jägern, sondern auch gerade bei Nichtjägern großer Beliebtheit.

Die ausrichtenden Kirchengemeinden und Kreisjägerschaften, die die Landeshubertusmesse in den letzten Jahren durchführten, waren sich daher der Bedeutung und Verantwortung dieses Ereignisses überaus bewusst. Zumal die Menschen im ländlichen Raum, die mit der Natur und der Jagd besonders verbunden sind, immer intensive Begleiter der Landeshubertusmessen waren.

Die Gottesdienstteilnehmer beeindruckt bei einem solchen Dankgottesdienst immer wieder die besondere Atmosphäre eines naturnah geschmückten Kirchenraumes, sowie der stimmungsvolle Wechsel zwischen gesprochenem Wort und jagdmusikalischer Umrahmung.

Besonderes die opulente Klanglichkeit von ca. 50 Parforcehörnerbläserinnen und -bläsern aus ganz Schleswig-Holstein und Gästen aus Hamburg und Niedersachsen hinterlässt bei vielen Zuhören ein tiefes seelisches Erlebnis, wie vielleicht nur noch bei hohen kirchlichen Festen oder großen Chorkonzerten.

Die sehr unterschiedlichen Stücke der jagdmusikalischen Umrahmung entstammen zu großen Teilen aus dem katholischen Messritus der französischen „Grande Messe de St. Hubert“. Der Heilige Hubertus, der Schutzpatron der Jäger, steht deshalb für alle Hubertusmessen Pate. Auf ihn besinnen sich die Jäger, wenn sie ihm zu Ehren alljährlich um seinen Namenstag herum, dem 3. November, diese Dankgottesdienste feiern.

Seit Neuem werden aber unterschiedliche Kompositionen und Arrangements verschiedener zeitgenössischer Komponisten in den Gottesdienst mit einbezogen, die sich an die liturgischen Stücke der Hubertusmesse anlehnen.

So hat Prof. Uwe Bartels mehrere Stücke zum Beispiel „Das Gebet der Jäger“ und das „Kyrie“ neu arrangiert, bzw. komponiert. Besonders eindrucksvoll ist hier, wie auch in anderen Stücken, das Zusammenspiel von Orgel und Bläsern, denn in den meisten Hubertusfeiern kommt die Orgel nicht zu Gehör. Michael Mull, der die musikalische Leitung der Messe übernommen hat, hat zu dem Choral „Die Ernt ist nun zu End“ einen Satz für Parforcehörner geschrieben, die mit Orgelbegleitung zu hören sein wird.