Bad Segeberg (em) Von Cyberkriminalität zu sprechen wäre zu hoch gegriffen. Dennoch: Der Online-Bestellservice „Sperrmüllabholung“ des WZV (Wege-Zweckverband der Gemeinden des Kreises) ist bedroht. Wilde Abfallsammler, auch Sperrmüll-Fledderer genannt, die vor allem an erlösbringenden, werthaltigen Metallen und Elektrogeräten Interesse haben, missbrauchen das WZV-System, um herauszubekommen, wann und wo der WZV im Kreis Segeberg auf Sperrmülltour ist.

Die Sperrmüll-Onlinebestellung des WZV ist besonders komfortabel, weil die Kunden gleich mit der Bestellung auch einen Termin für die Abholung erhalten. Sie können aus mehreren Terminen den für sie passenden aussuchen. Kein Wunder, dass auch die Wilden Sammler davon profitieren. In den letzten Wochen hatte der WZV rund 70 „Spionage-Angriffe“ auf die Sperrmülltermine zu verzeichnen. Dabei gehen die Späher ganz systematisch und gezielt vor: Sie suchen im Internet „echte“ Namen aus den Ortschaften, in denen sie auf wilde Sammeltour gehen wollen, geben diese ein und brechen den Bestellvorgang ab, sobald sie die Sperrmülltermine erreicht haben.

„Wir wollen unseren komfortablen Bestell-Service, den 5.000 Kunden pro Jahr nutzen, unbedingt erhalten den wilden Sammlern jedoch einen Riegel vorschieben und das Spionieren erschweren.“, so der Leiter der WZV-Abfallwirtschaft Torsten Höppner.
Um den Missbrauch bei der Sperrmüllbestellung zukünftig zu verhindern, gibt es jetzt für jeden Bestellvorgang ein nur einmal gültiges Passwort. Dazu ist es zunächst erforderlich, neben Namen und Vornamen, eine gültige Emailadresse einzugeben. An die Mailadresse wird, wie bei jedem Onlinegeschäft, sofort das Passwort übermittelt. Erst wenn dieses in das Feld "Passwort" kopiert wurde, kann die Bestellung und die Terminauswahl, wie üblich, erfolgen. Selbstverständlich kann die Sperrmüll-Abholung nach wie vor auch schriftlich, telefonisch oder persönlich in Service-Center bestellt werden.

Sperrmüll-Fledderei bringt, auch wenn viele meinen, dass so mancher Gegenstand noch weiter verwendet wird und die Sammler dafür auch ihr Auskommen haben sollen, viele Unannehmlichkeiten bis hin zur Straftat mit sich:Die Nachtruhevon Anwohnern wird durch die Streifzüge gestört. Dem WZV gehen Erlöse aus der Wertstoffvermarktung, die sich positiv auf die Abfalltarife auswirken würden, verloren. Eine Gefahr für die Umwelt stellen die Wilden Sammler dann dar, wenn sie Elektronikschrott, insbesondere Kühl- oder batteriebetriebeneGeräte sammeln. Das ist verboten und kann mit einer Geldbuße bis zu 100.000 Euro geahndet werden. Der WZV hofft darauf, dass die Landesregierung noch im zweiten Quartal 2013 das neue Landesabfallwirtschaftsgesetz beschließen wird, das im Entwurf vorsieht, Sperrmüll-Fledderei wieder als Ordnungswidrigkeit zu ahnden.

Die Abfallüberwachung des Kreises Segeberg hat aktuell die Städte, Ämter und Gemeinden um aktive Mithilfe gegen Wilde Sammler gebeten. Im besten Fall wird, in Zusammenarbeit von Kreis, dem Umweltschutztrupp der Polizei und der örtlichen Polizeidienststelle „Streife gefahren“, um Wilde Sammler auf frischer Tat zu ertappen. Dazu ist jeder Hinweise der Bevölkerung über Autokennzeichen und Flyer, die die Sammlungen ankündigen, hilfreich. Die Abfallentsorgungsbehörde des Kreises Segeberg nimmt Hinweise unter der Rufnummer 0 45 51 - 95 17 30 oder 0 45 51 - 95 15 24 und das Service Center beim WZV unter 0 45 51 - 90 90 entgegen. Nur mit dieser Hilfe ist ein gezieltes Vorgehen gegen illegale Sammlungen und Umweltgefährdungen möglich.

Von Cyberkriminalität zu sprechen wäre zu hoch gegriffen. Dennoch: Der Online-Bestellservice „Sperrmüllabholung“ des WZV (Wege-Zweckverband der Gemeinden des Kreises) ist bedroht. Wilde Abfallsammler, auch Sperrmüll-Fledderer genannt, die vor allem an erlösbringenden, werthaltigen Metallen und Elektrogeräten Interesse haben, missbrauchen das WZV-System, um herauszubekommen, wann und wo der WZV im Kreis Segeberg auf Sperrmülltour ist.