Bad Segeberg. Der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen wurde 1999 von den Vereinten Nationen ausgerufen und erinnert an die Ermordung der Mirabal-Schwestern in der Dominikanischen Republik. Der 25. November ist ein weltweiter Aktionstag, der auf die verschiedenen Formen von Gewalt gegen Frauen und Mädchen aufmerksam macht – von häuslicher Gewalt über sexuelle Belästigung bis hin zu struktureller Diskriminierung.
Anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen wird in Bad Segeberg erneut die landesweite Aktion „Gewalt kommt nicht in die Tüte“ unterstützt. Gemeinsam mit dem lokalen Bäcker Gräper aus Bad Segeberg, den Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Bad Segeberg und des Kreises Segeberg, der Frauenfachberatungsstelle Frauenzimmer e.V. und dem Berufsbildungszentrum (BBZ) wird ein starkes Zeichen für Solidarität und gegen Gewalt gesetzt.
In den Tagen rund um den 25. November geben teilnehmende Bäckereien in Bad Segeberg ihre Backwaren in speziell bedruckten Tüten aus, die mit der Botschaft „Gewalt kommt nicht in die Tüte“ versehen sind. Die Tüten enthalten zudem Hinweise auf das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ 116 016. „Die Brötchentüte ist ein niedrigschwelliger Zugang zu einem ernsten Thema. Sie erreicht Menschen direkt im Alltag und regt zum Nachdenken an“, sagt Inge Diekmann, die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Bad Segeberg. Stephanie Böttcher von der Frauenberatungsstelle ergänzt: „Wir wollen Betroffenen Mut machen, sich Hilfe zu holen, und gleichzeitig die Öffentlichkeit sensibilisieren.“
Am 26.11.2025 findet die erste Aktion von 10.00 – 12.00 Uhr auf dem Marktplatz von Bad Segeberg statt. Die Mitgliederinnen des Segeberger Frauennetzwerkes sowie die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Bad Segeberg werden über 400 Tüten mit Informationsmaterial an die Bürger und Bürgerinnen verteilen. Gleichzeitig stehen die Fachberaterinnen aus dem Segeberger Frauennetzwerk für Fragen und Gespräch zur Verfügung. Die Brötchen für die Aktion werden von Frauenzimmer, der Beratungsstelle und Notruf für Frauen gesponsert.
Ergänzt wird die Aktion durch ein Projekt des Berufsbildungszentrums BBZ Kreis Segeberg. Unter der Beteiligung der Gleichstellungsbeauftragten der Schule Neele Fritze und der Unterstützung durch Herrn von Schütz, Lehrkraft für Tischler und Tischlerinnen, gestalteten Auszubildende im Handwerk orangefarbene Bänke, die als sichtbares Zeichen der UN-Kampagne „Orange the World“ im Schulgebäude aufgestellt werden sollen. Die Farbe Orange steht weltweit für das Engagement gegen Gewalt an Frauen und Mädchen. Im Aktionszeitraum findet an der BBZ ein Fachvortrag der Frauenfachberatungsstelle und Notruf e.V. statt. Ebenfalls führen die beiden Trainer von KAST e.V. in einigen Klassen Schulungen durch. KAST steht für Konflikt – Antigewalt – Sozialtraining und ist ein gemeinnütziger Verein mit Sitz in Schleswig-Holstein, der sich auf Gewaltprävention, Demokratieförderung und Ausstiegsberatung spezialisiert hat. „Der Schutz vor Gewalt im öffentlichen und im privaten Raum ist ein Menschenrecht. Unsere Aktionen bilden einen Teil für ein starkes Netz gegen Partnerschaftsgewalt und gegen Gewalt an Frauen und Mädchen“, bekräftigt Dagmar Höppner, die Gleichstellungsbeauftragte des Kreises Segeberg.
Vor dem Rathaus der Stadt Bad Segeberg, vor der Kreisverwaltung in der Rosenstraße und vom dem BBZ werden die Fahnen „Frei leben – ohne Gewalt“ gehisst. Die Fahnenaktion „Frei leben – ohne Gewalt“ ist eine bundesweite Kampagne der Frauenrechtsorganisation TERRE DES FEMMES, die seit 2001 jährlich rund um den 25. November – den Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen – durchgeführt wird. Die Stadt Bad Segeberg, der Kreis Segeberg und das Berufsbildungszentrum BBZ beteiligen sich seit Jahren an der Aktion und setzen mit dem Hissen der Fahne ein sichtbares Zeichen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen.
