Bad Segeberg (rj) Vom 23. Juni bis 2. September zeigen die Karl-May-Spiele das Stück „Winnetou II“. Aber was wissen Sie eigentlich über Karl May? Ein neues Buch erzählt nun „Die ganze Wahrheit“.
Winnetous Geschichte kennt jeder. Aber wussten Sie schon, dass sein Schöpfer Karl May ein tolldreister Trickbetrüger war, der zeitweise in einem stillgelegten Stollen unterkam? Dass er als Kind blind war und geheilt wurde? Und dass er eine alte Furunkelnarbe als Spur eines Messerstichs ausgab, um sich als Abenteurer zu inszenieren?
Christian Moser offenbart in seiner illustrierten Biografie (Carlsen Verlag, 160 Seiten, ISBN: 978-3-551-78694-4) die ganze Wahrheit über das Leben des meistgelesenen Autors deutscher Sprache. Dabei scheint der Humorist der Identifikation mit dem Helden ebenso zu erliegen wie einst Karl May: Erzählt wird die Geschichte von keinem geringeren als Old Shatterhand selbst. Kaum zu glauben, aber Karl Mays Leben war noch viel abenteuerlicher als seine Romane. In Armut aufgewachsen, entwickelte er sich zum Hochstapler und Trickbetrüger mit Namen wie Dr. med. Heilig oder Hermes Kupferstecher und verbrachte acht Jahre seines Lebens im Gefängnis. Seine 33 (!) Bücher und die Behauptung, seine Abenteuer selbst erlebt zu haben, machten ihn zum Star: Er verschickte Autogrammkarten und auf seinen Vortragsreisen legten Fans ganze Innenstädte lahm. Todestag jährt sich zum 100. Mal: Am 30. März 1912 starb Karl May. Mit seinen Darstellungen des Wilden Westens und des Orients prägte er die Vorstellungswelten ganzer Generationen.