Bad Segeberg (em) Drei Tage dauerte der Besuch, mit dem der estnische Kreis Pölva und der Kreis Segeberg ihre seit 20 Jahren bestehende Partnerschaft in Bad Segeberg feierten. Zugleich feierten auch die Stadt Bad Segeberg und die estnische Stadt Vöru sowie die Gemeinden Itzstedt (privater Freundeskreis) und Ahja ihre Partnerschaften. Die Kreispartnerschaft war 1993 entstanden aus den Begegnungen im Zusammenhang von vielfältigen Aktionen der humanitären Hilfe, die Bürgerinnen und Bürger aus dem Kreis Segeberg für die Menschen des neuen unabhängigen baltischen Staates leisteten.
Das Programm sah einen Lübeck-Tag vor, anknüpfend an die historischen Verbindungen zwischen der Hansestadt Lübeck und den estnischen Hansestädten Tallin und Tartu. In Lübeck wurde die gut 50 Gäste umfassende Gruppe unter anderem im Rathaus von Bürgermeister Saxe empfangen. Am Abend wurden die Karl-May-Spiele besucht. Der zweite Tag stand im Zeichen einer fröhlichen Feier in der Jugendakademie mit Reden und Musik- und Tanzdarbietungen. Der ehemalige Landrat Georg Gorrissen, der maßgeblich zur Gründung der Partnerschaft beigetragen hat, erinnerte in einer Talkrunde an die Anfänge und Weiterentwicklung bis in die letzten Jahre. Zum Abschluss des Abends wurde ein großes Sonnenwendfeuer entzündet.
Der dritte Tag wurde zu einem Workshop genutzt, in dem es um die Zukunft der Partnerschaft ging. In Arbeitsgruppen zu den Themen Kultur, Jugendarbeit, Schule, Umwelt-, Klimaschutz und Energie, Gleichstellung und Wirtschaft wurden neue gemeinsame Aktivitäten vereinbart. Dazu gehören der Austausch von Schülern, Auszubildenden und Praktikanten sowie Hospitationen von Berufstätigen im jeweils anderen Land. Fortgesetzt sollen wechselseitige Auftritte von Musikgruppen und Chören und Ausstellungen von Kunstschaffenden. Einen breiten Raum soll aber auch der Erfahrungsaustausch zwischen Fachleuten in den verschiedenen Fachdisziplinen einnehmen. Viele Problemstellungen sind in beiden Ländern ähnlich; daher kann man gut voneinander lernen. Insgesamt sollen die künftigen Aktivitäten nicht auf die beiden Kreise beschränkt bleiben; auch kreisübergreifend sollen die Regionen einbezogen werden, dort wo es sinnvoll ist.
Die Beteiligten auf beiden Seiten freuten sich über die Herzlichkeit der Begegnung. Die Landrätin aus Pölva Ulla Preeden, Landrätin Jutta Hartwieg und Kreispräsident Winfried Zylka, Bürgervorsteherin Ingrid Altner sowie Annelore und Eckhart Seyer (Freundeskreis Itzstedt-Ahja) äußerten sich sehr zufrieden über die neuen Perspektiven. Die Partnerschaft habe wieder neue Impulse erhalten, von denen alle profitieren können.