Bad Segeberg. Der Schulverband Bad Segeberg hat in seiner jüngsten Sitzung die Weichen für ein zukunftsweisendes Bildungsprojekt gestellt: Am Standort der Franz-Claudius-Schule (FCS) soll ein Neubau für die Offene Ganztagsschule (OGS) entstehen. Der entsprechende Beschluss zur Vorbereitung der Maßnahme und zur Beantragung von Fördermitteln wurde im Vorfeld der Schulverbandsversammlung am 17. Juli eingebracht und trifft auf breite Zustimmung.
Die Schülerzahlen im Grundschulbereich steigen stetig – insbesondere an der FCS, einem Förderzentrum mit eigenen Förderzentrumsklassen und einer angeschlossenen dreizügigen Grundschule. Bereits heute werden 168 Grundschulkinder in der OGS betreut – an der Grenze der räumlichen Kapazitäten. Die bestehenden Räume sind mehrfach genutzt, zu klein, teils ungeeignet und bei schlechtem Wetter überfüllt. Ein geregelter Ablauf zwischen Unterricht und Nachmittagsbetreuung wird zunehmend schwieriger.
„Die OGS an der FCS leistet hervorragende Arbeit. Doch die Qualität leidet unter der beengten Raumsituation. Wir können dem Rechtsanspruch auf einen OGS-Platz ab 2026/27 mit dem derzeitigen Bestand nicht gerecht werden“, erklärt Schulleiterin Christiane Am Wege-Plab.
Um den akuten Raumbedarf im Grundschulbereich kurzfristig zu decken, werden ab dem Schuljahr 2026/27 ältere Schülerinnen und Schüler des Förderzentrums (Klassenstufen F7 bis F9) vorübergehend in freie Räume der benachbarten Schule am Burgfeld verlegt. Die Franz-Claudius-Schule ist vorrangig ein Förderzentrum mit einer Grundschule im Verbundsystem. Aufgrund eines deutlich über dem Durchschnitt liegenden Anmeldeanstiegs – künftig werden erste Klassen mit bis zu 27 statt bisher 22 Kindern gebildet – stoßen die räumlichen Kapazitäten an ihre Grenzen.
Gleichzeitig ist auch die Offene Ganztagsschule räumlich vollkommen ausgelastet. Die Kombination aus wachsender Schülerzahl und steigender Betreuungsnachfrage macht die Entzerrung dringend notwendig. Die temporäre Verlagerung der höheren Förderklassen schafft Platz für zusätzliche Grundschulklassen im bestehenden Gebäude. Die jüngeren Kinder verbleiben dabei vollständig am Hauptstandort der FCS.
Ein An- oder Umbau im Bestand wurde als nicht zielführend bewertet. Daher plant der Schulverband einen eigenständigen OGS-Neubau auf dem Schulgelände der Franz-Claudius-Schule – in unmittelbarer Nähe zur Schule am Burgfeld. Die Kosten werden auf rund 3,6 Millionen Euro geschätzt. Bei einer erwarteten Förderquote von 85 Prozent verbleibt ein Eigenanteil von ca. 540.000 Euro beim Schulverband.
Mit dem Neubau sollen u. a. eine größere Mensa, ausreichend Gruppen- und Differenzierungsräume, ein angemessenes Büro für die OGS-Leitung sowie sanitäre Anlagen geschaffen werden. Eine barrierefreie Bauweise und eine Übereinstimmung mit den städtischen Entwicklungszielen sind vorgesehen.
Schulverbandsvorsteher Toni Köppen begrüßt die Entscheidung: „Mit diesem Projekt setzen wir ein starkes Zeichen für eine bedarfsgerechte Bildungslandschaft, die den Familien in unserer Region zugutekommt. Wir investieren gezielt in die Zukunft unserer Kinder und schaffen die baulichen Voraussetzungen für qualitativ hochwertige Betreuung und Unterricht.“
Die Verwaltung ist beauftragt, zeitnah die entsprechenden Förderanträge zu stellen und die Planungen für den Neubau voranzutreiben.