Bad Segeberg (rj) Die Fußball-Europameisterschaft ist Geschichte, die Weltmeisterschaft im Mülltonnenrennen steht noch bevor. Mit dabei ist das Racing-Team vom Wege-Zweckverband (WZV).

Sebastian Einfeldt, Tim Schümann und Florian Spahr starten am Sonntag, 19. August, bei dieser ungewöhnlichen WM in Hermeskeil bei Trier. Sie haben nicht nur während ihrer Arbeitszeit mit Mülltonnen zu tun, sondern stürzen sich auch in ihrer Freizeit bäuchlings auf den Behältern die Berge hinunter. „Als wir im Fernsehen davon erfahren haben, war sofort klar: Da machen wir mit!“, erzählt Spahr begeistert. Jetzt trainieren die Drei fleißig und basteln an ihren Renn-Tonnen. Erlaubt sind 80-, 120- oder 240-Liter-Gefäße, die baulich nicht verändert werden dürfen. Lediglich ein Polster für den Bauch, ein paar Unterlegscheiben zur Stabilisierung der Achse und Kanthölzer zum Schutz des Griffes sind erlaubt.

So wird aus einem Arbeits- ein Funsport-Gerät. Mit vollem Körpereinsatz und viel Balance zieht der auf dem Bauch liegende Pilot die Tonne vorne ein paar Zentimeter hoch, damit sie auf den Rädern rollt. Gelenkt wird mit Gewichtsverlagerung und den Füßen. „Das ist ein bisschen wie beim Schlittenfahren“, erklärt Einfeldt. Damit in Kurven nicht zu viel Fahrt verloren geht, haben die Müll-Piloten die Stahlkappen ihrer Schuhe vom Gummibelag befreit. Da sprühen dann schon mal die Funken vom Asphalt. Bis zu 50 Stundenkilometer erreichen sie auf abschüssiger Strecke. „Wir haben herausgefunden, dass 120-Liter-Tonnen am besten rollen. Zusätzlich experimentieren wir mit verschiedenen Schmierstoffen für die Achsen. Da lässt sich noch was rausholen“, so Schümann.