Bad Segeberg (em) Einer der letzten Programmpunkte des am Freitag, 14. Oktober, endenden „Baltic Youth Exchange“- Seminars im Haus Rothfos des Landesjugendringes Schleswig-Holstein mit 45 Teilnehmern aus der gesamten Ostseeregion war eine Diskussionsrunde mit dem stellvertretenden Vorsitzenden des Auswärtigen Ausschusses des Deutschen Bundestages Franz Thönnes (SPD). Im Vorfeld hatten sich die Jugendlichen sechs Tage unter dem Motto „Quo Vadis Europe?“ mit der aktuellen und zukünftigen Entwicklung des Kontinents befasst.

Dabei berieten die jungen Gäste aus den Ostsee-Anrainerstaaten dem aktuellen Zustand der demokratischen Entscheidungsprozesse und der Möglichkeiten der Beteiligung für junge Menschen. Ebenso beschäftigte sich die Gruppe mit der Herausforderung eines erstarkenden Nationalismus in nahezu allen EU-Mitgliedsländern, der teilweise hohen Jugendarbeitslosigkeit sowie den europäischen Werten. Einen besonderen Schwerpunkt legten sie dabei auf die Einhaltung der Menschenrechte.

Franz Thönnes: „Außerordentlich erfreut hat mich die grundsätzlich positive Einstellung der jungen Menschen gegenüber der Europäischen Union. Ihre Kritik konzentrierte sich nicht allein auf Defizite, sondern war konstruktiv. So forderten sie mehr Informationen über die Arbeit des EU-Parlamentes und der europäischen Einrichtungen sowie über Austauschprogramme für Jugendliche. Ebenso warben sie für den Zusammenhalt.“ In der großen Diskussionsrunde war schnell klar, dass Demokratie in den Schulen gelehrt werden muss. Auch Projekte, wie „Jugend im Kreistag“ und das „Jugendparlament im Landtag“ sowie die Planspiele mit Jugendlichen im Deutschen Bundestag wurden als wichtig angesehen.

„Das Gespräch mit Franz Thönnes war ein besonderer Bestandteil des Baltic Youth Exchange. Ein Austausch auf Augenhöhe zwischen jungen Menschen und Politikern ist für unsere Arbeit besonders wichtig. Wir freuen uns, wenn die Ideen der jungen Menschen in verschiedene politische Gremien weitergetragen werden“, so Markus Krajc, Referent beim Landesjugendring.

Durch seine parlamentarische Arbeit als Leiter der deutschen Delegation in der Ostseeparlamentarierkonferenz sowie der Deutsch-Nordischen Parlamentariergruppe, fand Thönnes schnell Zugang zu den geschilderten Situationen in den Herkunftsländern der Seminarteilnehmer. „Durch Projekte wie dieses hier seid ihr selbst die besten Botschafter der europäischen Idee. Tragt eure Vorstellungen der Politik bei euch zuhause vor. Fordert sie, denn nur wenn man sich politisch einmischt, wird sich etwas verändern. Europa braucht Europäer und die Demokratie braucht Demokraten“, so der Parlamentarier.

Foto: Franz Thönnes mit den Teilnehmern des „Baltic Youth Exchange“