Henstedt-Ulzburg (em) In Schleswig-Holstein befinden sich 863 von insgesamt 9.632 Biogasanlagen in ganz Deutschland. Sie versorgen Tausende Haushalte in Stormarn und Segeberg mit sauberer Energie. Viele Betreiber sind derzeit verunsichert: Sie fragen sich, welche Auswirkungen die Strom- und Gaspreisbremse auf ihre Betriebe und mögliche Investitionen haben.

Denn um diese Entlastung zu ermöglichen, wurde für einen Großteil des bisherigen Verbrauchs ein fixer Preis festgelegt. Um Fragen zu klären und Anregungen mit nach Berlin zu nehmen, lud der heimische Bundestagsabgeordnete Bengt Bergt (SPD) zur Diskussion ins Bürgerhaus nach Henstedt-Ulzburg ein. Gekommen waren mehr als 55 Gäste – Biogasbetreiber, Fachverbände und interessierte Bürgerinnen und Bürger. „Wir hatten die Veranstaltung extra spät angesetzt, damit auch die Landwirte aus der Umgebung die Gelegenheit haben, nach der abendlichen Runde bei den Tieren teilnehmen zu können“, erklärt Bengt Bergt. Da Biogas durch die Verarbeitung von Gülle, Bioabfällen oder Pflanzenresten entsteht, ist es vor allem für viele landwirtschaftliche Betriebe attraktiv.

Bioenergie sichert bereits heute rund 6 Prozent des deutschen Energiebedarfs. Bergt ergänzte „Wir konnten die Energiepreisbremsen sensibel gestalten und damit die Energieversorgung sicherstellen. Die Belastung für die Energiekunden wurde zugleich mit dem Preisdeckel vermindert.“ „Der große Zuspruch zu unserer Veranstaltung zeigt, dass den Menschen viele Fragen und manche Sorgen unter den Nägeln brennen“, sagt Bergt. Gesprächsthemen waren unter anderem Preise für Biogas, der Maisdeckel, Boni für die Nutzung nachwachsender Rohstoffe („Nawaro”), der zu hohe Plastikanteil im Biomüll und der CO2-Fußabdruck von Biogasanlagen. Als Gesprächspartner hatte Bergt den Bundestagsabgeordneten Markus Hümpfer eingeladen. Hümpfer ist Experte der SPD-Bundestagsfraktion für Bioenergie. „Mit Biogas und Nahwärmenetzen gelingt die Wärmewende. Das haben die zahlreichen Anlagenbetreiber bei der Diskussion bewiesen. Das zeigt, dass wir auf einem guten Weg sind“, sagt der Abgeordnete, der extra aus Bayern angereist war.

Nach zwei Stunden angeregter Diskussion zieht Bengt Bergt ein positives Fazit. „Die Bandbreite der Gäste war toll. Weil so viel Fachexpertise vorhanden war, konnten sich die Teilnehmenden einige Fragen gegenseitig beantworten.“ Anregungen und offene Fragen will Bergt „mit nach Berlin nehmen“ – zum Beispiel zur Zukunft von flexibilisierten Biogasanlagen und die Unterstützung nach Auslaufen der EEG-Förderungen. “Es ist einer der Hauptteile meiner Arbeit, die Politik zu meinen Mitmenschen zu bringen und die Themen hier vor Ort zu diskutieren – nur so kann ich reflektierte Politik machen.“