Kaltenkirchen (em) Lorenz Schneider hilft als ehrenamtlicher Ämterlotse der Diakonie Altholstein in Kaltenkirchen und Henstedt-Ulzburg, einen Weg durch den Behördendschungel zu finden.
Seit Juni gehört der ehemalige Betriebsleiter zum Ämterlotsen-Team von Koordinator Uwe Dorendorf. Einmal in der Woche sitzt er entweder in Kaltenkirchen oder in Henstedt-Ulzburg im Büro und hilft z. B. dabei, Unterlagen für die Rente zu sortieren oder erklärt den Bescheid vom Wohngeldamt. Wie wichtig eine solche Unterstützung ist, hat der 70-Jährige gemerkt, als er in den letzten Jahren viel für seine pflegebedürftige Mutter regelte. „Man muss schon sehr agil sein, um all diese Anträge und den Briefwechsel mit den verschiedenen Behörden hinzubekommen“, war seine Erkenntnis.
Als er dann einen Artikel über die Arbeit der Ämterlotsen las, war für ihn klar, dass er sich hier engagieren möchte. Ende Mai hatte er seine Schulung beim Landesverband der Diakonie abgeschlossen und ist seitdem in der Region aktiv. Lorenz Schneider ist froh über die gute Vorbereitung zu Themen wie Hartz IV und Rechtsfragen, denn die Anfragen in den Sprechstunden sind sehr abwechslungsreich. Die Ämterlotsen sind Ansprechpartner für alle, die sich im Umgang mit Behörden eine Unterstützung wünschen. Sie begleiten die Betroffenen bei Behördengängen oder helfen im Vorwege beim Sortieren der Unterlagen oder dem Ausfüllen der Anträge.
„Wir sind dabei keine juristischen Berater“, betont Uwe Dorendorf, der bei der Diakonie der Ansprechpartner für die ehrenamtlichen Ämterlotsen ist. Eher verstehen sich die Lotsen als Zeuge und Vermittler. Dabei profitieren sie von der engen Zusammenarbeit mit der Sozialberatung. Bei regelmäßigen Treffen tauschen die Helfer ihre Erfahrungen aus. Sechs Ämterlotsen gibt es in der Region, aber gerade in Henstedt-Ulzburg wünschen sich Lorenz Schneider und seine Kollegen weitere Unterstützung. „Es macht viel Freude, anderen zu helfen“, wirbt Schneider für das Ehrenamt.
Foto: Ämterlotse Lorenz Schneider (links) und Koordinator Uwe Dorendorf suchen noch weitere Freiwillige, die sich ehrenamtlich engagieren möchten.