Kaltenkirchen (em) Mit einem Festakt im Rathaus und einem Mitmachtag auf dem Marktplatz feierte das THW Kaltenkirchen vergangenen Samstag sein 50-jähriges Jubiläum. „Raus aus dem Alltag rein ins THW“. Diesem Motto folgend haben sich im vergangenen halben Jahrhundert viele Menschen ehrenamtlich im Technischen Hilfswerk (THW) Kaltenkirchen engagiert. Heute zählt das THW Kaltenkirchen 50 Einsatzkräfte, die bei Unglücksfällen, Katastrophen und Notsituationen in Deutschland aber auch weltweit technische Hilfe leisten.
Zum Festakt des 50. Jubiläums des THW Kaltenkirchen fanden sich im Kaltenkirchener Rathaus Gratulanten aus Politik und Wirtschaft sowie Behörden und (Hilfs-) Organisationen ein. Darunter Hausherr Hanno Krause (Bürgermeister Kaltenkirchen), Gero Storjohann (MdB), Mark Helfrich (MdB und 2. Vorsitzender der THW Landesvereinigung SH), Claus Peter Dieck (stv. Landrat), Holger Gebauer (Kreisbrandmeister) und Gerd Friedsam, Vizepräsident des THW.
„Heute blicken alle Kaltenkirchener THW´ler mit Stolz auf das 50-jährige bestehen ihres Ortsverbandes zurück“, sagte Mirco Grönwoldt, Ortsbeauftragter des THW Kaltenkirchen, zu Beginn der Veranstaltung. „Denn aus einem kleinen THW-Stützpunkt ist in den vergangenen 50 Jahren ein THW Ortsverband gewachsen, der mit seiner Ausstattung, dem Know-How aber vor allem seinem Engagement überzeugt.“
Gerade in jüngster Zeit haben die Kaltenkirchener THW´ler Ihr technisches Wissen mehrfach unter Beweis gestellt. So beispielsweise jüngst im Rahmen der Unterstützung zur Einrichtung von Notunterkünften für Flüchtlinge in Neumünster. Aber auch bei den Überschwemmungen in Schmalfeld, Struvenhütten, Winsen und Kattendorf vergangenen Dezember sowie dem Brand beim Hof Nordpol in Norderstedt.
„Die Bundesanstalt Technisches Hilfswerk kann über noch so gute Ausstattung verfügen, letztendlich lebt das THW von dem großartigen Engagement der Ehrenamtlichen“, erläutert Gerd Friedsam, Vizepräsident des THW, in seiner Festrede. „Der THW Ortsverband Kaltenkirchen mit seinen mittlerweile 50 bestens ausgebildeten und hoch motivierten Einsatzkräften hat sich in den vergangenen 50 Jahren zu einer verlässlichen Größe im Bevölkerungsschutz entwickelt.“
Die Gründungsmitglieder des THW Kaltenkirchen erfüllten damals noch überwiegend mit Spaten und Hacken ihre Aufgaben. Heute stehen den Einsatzkräften der Kaltenkirchener THW-Fachgruppen Bergung, Räumen und Sprengen modernste Geräte und Materialien zur Verfügung.
Die Veränderungen in den letzten Jahrzehnten war auch Thema des Grußwortens von Gero Storjohann (MdB). „Dank hochmoderner Fahrzeuge und Ausstattung können die ehrenamtlichen Kameradinnen und Kameraden heutzutage noch vielseitiger und effizienter helfen“, merkt Gero Storjohann an. „Und dass das THW insbesondere bei Naturkatastrophen im In- und Ausland eine unerlässliche Größe darstellt, haben wir in Deutschland zuletzt im Rahmen des Hochwassers 2014 und international jüngst beim Erdbeben in Nepal gesehen.“
Kreisbrandmeister Holger Gebauer lobte die sehr gute und kameradschaftliche Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr und THW. Claus Peter Dieck, stellvertretender Landrat, stellte in seinem Grußwort die Unverzichtbarkeit des THW hervor.
Aber auch lokale Firmen und Unternehmen schätzen und unterstützen das THW Kaltenkirchen. Im Rahmen des Festaktes übergaben die THW Landesvereinigung Schleswig-Holstein, der Lions Club Kaltenkirchen, die Rotarier Kaltenkirchen sowie die Sparkasse Südholstein und die Kaltenkirchener Bank Schecks an die THW Helfervereinigung Kaltenkirchen. Hiermit unterstützen sie den Kauf eines neuen Einsatz-PKW für das THW Kaltenkirchen.
Zum Abschluß des Festaktes standen die Ehrungen an. Holger Stemmer, Fachberater des THW Kaltenkirchen, sowie der Jugendbetreuer Tim Meyer wurden für ihr großes Engagement von Dierk Hansen, THW-Landesbeauftragte des Länderverbandes Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, mit dem THW-Helferzeichen in Gold ausgezeichnet.
Für Mirco Grönwoldt völlig überraschend wurde er vom Vizepäsidenten des THW, Gerd Friedsam, mit dem Ehrenzeichen in Bronze ausgezeichnet. „Mirco Grönwoldt hat sich von der Pieke an im THW engagiert. Als Ortsbeauftragter hat er den Ortsverband Kaltenkirchen mit großem persönlichen Einsatz nach Vorne gebracht und ist mittlerweile ist er nicht nur der Verantwortliche, sondern auch das Gesicht des THW Kaltenkirchen“, würdigt Dierk Hansen in seiner Laudatio die Verdienste von Mirco Grönwoldt.
Dem Inhaber vom Autohaus am Porschering, Andreas Steinbrenner, wurde die „Plakette Dank und Anerkennung“ der THW Bundesvereinigung e.V. durch MdB Mark Helfrich für seine Unterstützung und Förderung des THW`s überreicht.
Im Anschluß an den offiziellen Festakt überzeugten sich alle Gäste beim „THW-Mitmachtag“ live von den Möglichkeiten, Ausstattungen und Materialien verschiedener THW-Fachgruppen.
THW-Mitmachtag lockt viele Besucher
Aus Anlass des 50. Jubiläums hatte der THW Ortsverband Kaltenkirchen gemeinsam mit benachbarten Ortsverbänden zum „THW-Mitmachtag“ eingeladen. Über 1500 Besucher kamen zum Marktplatz Kaltenkirchen, wo das THW viel Unterhaltung für Groß und Klein sowie spektakuläre Einblick in die „Welt des THW“ boten.
Entlang der Holstentraße und auf dem Marktplatz Kaltenkirchen präsentierten das THW Kaltenkirchen und die benachbarten Ortsverbände ihre Fachgruppen. Es wurden Fahrzeuge ausgestellt, Geräte aufgebaut sowie Attraktionen zum Mitmachen für Groß und Klein angeboten.
Während Hüpfburg, Riesenrutsche, Fahrten in THW-Einsatzfahrzeugen und Spiel- und Handwerkaktionen der THW-Jugend die Kleinsten begeisterten, waren es die vielen verschiedenen Fahrzeuge und Spezialgeräte, die das Interesse aller Besucher weckte.
Gerätekraftwagen, Radlader, Hochleistungspumpen, Beleuchtungsmast, Kran-LKW, Kettenfarzeug und THW-Boot luden zum Entdecken und Informieren ein. Unübersehbar der so genannte „Mast-KW“. Ein LKW mit einem auf 45m hoch ausfahrbaren Funkmast, über den im Bedarfsfall die Sprechfunkverbindungen von THW und anderen Behörden über weite Strecken sichergestellt werden kann. Aber auch das Kettenfahrzeug aus Kiel wurde neugierig bestaunt.
Besonderes Geschick wurde beim Kistenstapeln bewiesen. Eine am Kran hängende Einsatzkraft musste Kisten aufeinander stapeln. Dabei war ein optimales Zusammenspiel zwischen dem Bediener des Krans und der Einsatzkraft gefragt.
„Dass das THW so viele Geräte und Möglichkeiten hat, habe ich bisher nicht gewusst. Und so viele große Einsatzfahrzeuge sieht man sonst eigentlich nur bei der Feuerwehr“, begeistert sich ein Besucher.
Das Technische Hilfswerk (THW) Kaltenkirchen bedankt sich bei folgenden THW-Ortsverbände für deren Unterstützung beim ersten „Kaltenkirchener THW-Mitmachtag“: Bad Segeberg, Harburg, Kiel, Norderstedt und Pinneberg.