Kaltenkirchen (em) „Wir möchten Ihnen eine Geschichte zum Schmunzeln erzählen, deren Quelle uns nicht bekannt ist“, so Marina Walla-Reichard und Ellen Kalweit. „Und zwar die Legende von der Erschaffung der Krankenschwester:

Als der liebe Gott die Krankenschwester schuf, machte er bereits den sechsten Tag Überstunden. Da erschien ein Engel und sagte: „Herr, ihr bastelt aber lange an dieser Figur!“

Der liebe Gott antwortete: „Hast du die lange Liste spezieller Wünsche auf der Bestellung gesehen? Sie soll als Frau und Mann lieferbar sein, wartungsfrei und leicht zu desinfizieren, aber nicht aus Plastik. Sie soll Nerven wie Drahtseile haben und einen Rücken, auf dem sich alles abladen lässt, dabei aber so zierlich, dass sie sich in viel zu kleinen Dienstzimmern wohlfühlen kann. Sie muss fünf Dinge zur gleichen Zeit tun können und soll dabei immer noch eine Hand frei haben.“ Da schüttelte der Engel den Kopf und sagte: „Sechs Hände, dass wird kaum gehen!“

„Die Hände machen mir keine Kopfschmerzen“, sprach der liebe Gott, „aber die drei Paar Augen, die schon das Standardmodell haben soll: ein Paar, das nachts durch alle Wände sehen kann, ein zweites Paar im Hinterkopf, mit dem sie sieht, was man vor ihr verbergen möchte, was sie aber unbedingt wissen muss und natürlich das eine hier vorn, mit dem sie einen Patienten ansehen kann und ihm sagt: „Ich versteh Dich und bin für Dich da“, ohne das sie ein Wort sprechen muss.“

Der Engel zupfte ihn leicht am Ärmel und meint: „Geht schlafen Herr und macht morgen weiter.“ „Ich kann nicht“, antwortete der liebe Gott. „Ich habe bereits geschafft, dass sie fast nie krank wird und wenn, dann heilt sie sich selber; sie kann begreifen, dass 10 Doppelzimmer 40 Patienten bedeuten kann, aber auf 10 Stellen oft nur fünf Schwestern kommen; sie hat Freude an einem Beruf, der alles fordert und schlecht bezahlt wird, sie kann mit Schaukelschichten leben und kommt mit wenigen freien Wochenenden aus.“ Der Engel ging langsam um das Modell der Krankenschwester herum: „Das Material ist zu weich“, seufzt er. „Aber dafür zäh“, entgegnet der liebe Gott. „Du glaubst gar nicht, was sie alles aushält.“ „Kann sie denken?“, fragt der Engel. „Nicht nur denken, sondern auch urteilen und Kompromisse schließen“, so der liebe Gott.

Schließlich beugt sich der Engel vor und fuhr mit dem Finger über die Wange des Modells. „Da ist ein Leck“, sagt er. „Ich habe euch ja gesagt, ihr versucht zuviel in das Modell hinein zu packen.“ „Da ist kein Leck, das ist eine Träne. Sie fließt bei Freude, Trauer, Enttäuschung, Schmerz und Verlassenheit“, erklärt der liebe Gott versonnen. „Die Träne sie ist das Überlaufventil.“

Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter üben ihren Beruf in der Pflege mit Freude, Leib und Seele aus“, betonen Marina Walla-Reichard und Ellen Kalweit. „Wir freuen uns, dass wir sie haben und möchten uns bei ihnen für ihren täglichen Einsatz bedanken.“