Kaltenkirchen (em) Häusliche Gewalt und damit oftmals verbundene traumatische Erlebnisse kommen häufiger vor als wir denken. Aus wissenschaftlichen Studien ist bekannt, dass jede 7. Frau ab dem 16. Lebensjahr mindestens einmal im Leben sexuelle Gewalt und jede 4. Frau mindestens einmal im Leben Gewalt durch ihren Partner erlebt, jede 2. bis 3. Frau Opfer körperlicher Gewalt wird, und jedes 4. Mädchen und jeder 7. Junge im Verlauf der Kindheit und Jugend Opfer von sexuellem Missbrauch werden. Auch Männer sind als Opfer betroffen.
Menschen die ein Trauma erleben oder sich in traumatisierenden Lebenssituationen befanden oder aktuell befinden, müssen unterbewusst auf einen speziellen Notmechanismus der Psyche zurückgreifen, die seelische Spaltung. Diese innere Abspaltung der traumatischen Situation ins Unterbewusstsein sichert das psychische Überleben, kann allerdings mitunter zu schwerwiegenden Traumafolgestörungen führen. Für Betroffene, Angehörige und professionelle Begleiter ist es wichtig, die (Not-) Mechanismen der Psyche nachvollziehen zu können, um sich selbst oder die betroffene Person, Folgesymptome und veränderte Verhaltens- und Denkweisen besser verstehen zu können.
Der Frauentreffpunkt Kaltenkirchen lädt am Donnerstag, den 28. August um 19 Uhr ins Haus der Sozialen Beratung, Flottkamp 13b /1. OG (Raum 1.30) zu einem Informationsabend ein. Dem Frauentreffpunkt ist es gelungen, die Referentin Corinna Schürmann, Diplompädagogin, Sonderpädagogin und Mediatorin, für einen Vortrag zum Thema zu gewinnen. Frau Schürmann geht u.a. auf die theoretischen Zusammenhänge der Psychotraumatologie ein, erklärt das „Spaltungsmodell“ nach Prof. Dr. Franz Ruppert und die damit möglichen Folgen von Traumatisierungen und traumatisierenden Lebensumständen. Der Eintritt ist frei.