Kaltenkirchen (em) Die Fraktionen SPD, ProKaki und FDP haben sich in der Presse für den Umbau der Holstenstraße in eine Straße für Alle ausgesprochen. Die CDU stimmt einem Umbau zurzeit nicht zu. Und dass können wir gut begründen.

Zugegeben, die Holstenstraße könnte besser aussehen. Und die Straße sowie Geh-und Radwege sind nicht komfortabel. Der gegenwärtige Zustand ist ein Kompromiss, der die unterschiedlichen Interessen der Anwohner, Geschäftsleute, Autofahrer, Radfahrer und Fußgänger nicht wirklich berücksichtigt. Alle wollen natürlich gern ihr Recht voll in Anspruch nehmen. Das ist auf dieser Straße nicht so einfach. Kommt es doch aufgrund der Enge und Beschaffenheit der Straße und Gehwege sehr auf die gegenseitige Rücksichtnahme an. Die CDU sieht einen nochmaligen Umbau der Holstenstraße mit Millionen von Steuermitteln dennoch zumindest zurzeit sehr kritisch.

Folgende Fragen haben wir uns dazu gestellt: Will unsere Bevölkerung und insbesondere die betroffenen Anlieger kurz-oder mittelfristig überhaupt einen erneuten Umbau? Ist der Zeitpunkt sinnvoll gewählt, jetzt schon zu planen? Können wir uns den Umbau als Stadt gegenwärtig finanziell leisten?

Die CDU meint, dass nicht alle Jahre wieder ein Umbau an der Holstenstraße den Bürgerinnen und Bürgern, Anwohnern und Geschäftsleuten zugemutet werden kann. Ein Umbau wäre zudem nicht ohne Kosten für die Anwohner und Geschäftsleute, denn es würden wiederum Beiträge anfallen. Auch das muss abgewogen werden. Es war bisheriger politischer Konsens über alle Fraktionen, dass die Bebauung um den Bahnhof und dessen Wirkung auf die Holstenstraße abgewartet werden sollte, um für die Zukunft dann das wirklich Richtige zu tun. Der Bahnhof ist noch nicht fertig. Hinzu kommt, dass sich die CDU für die Verbesserung des Quartiers Ecke Brauerstraße/Hamburger Straße einsetzt. Momentan stehen dort Anhänger und Autos.

Nicht wirklich optisch ansprechend. Dort können Wohnungen mit Betreuung für ältere Menschen entstehen, die kurze Wege zum Einkaufen und zum Arzt benötigen. Der Kreuzungsbereich soll ausgebaut werden. Den Aufstellungsbeschluss für die Änderung des dortigen Bebauungsplanes hat die Stadtvertretung gerade erst beschlossen. Es dauert noch mindestens drei Jahre, bis dort baulich etwas zu sehen ist. Auch diese Auswirkungen und die des neuen Parkhauses sind neben der Bebauung am Bahnhof in der Auswirkung auf die Holstenstraße nach Meinung der CDU sinnvoll abzuwarten. Außerdem ist für einen Umbau, wie er von SPD, ProKaki und FDP gefordert wird, zurzeit kein Geld da, weil wir die Kosten anderer zwingend notwendiger Großprojekte wie die Sanierung des über 50 Jahre alten maroden Kisdorfer Weges, den dringend notwendigen Neubau der Feuerwache, die Erschließung des Gewerbegebietes, das neue Parkhaus und drei zusätzliche Kindertagesstätten erst mal verarbeiten müssen.

Nun sollten diese strukturell wichtigen städtebaulichen Maßnahmen für unsere Stadt erst mal Früchte tragen und auch Einnahmen in den Haushalt bringen sowie Schulden abgebaut werden, bevor die Holstenstraße erneut mit Millionen an Steuergeldern umgebaut wird. Ggf. können wir in etwa 4 Jahren zusammen mit der Bevölkerung einen möglichen Umbau in sachlicher Ruhe und mit dem nötigen finanziellen Polster planen, wenn die Bevölkerung das will. Jetzt bzw. kurzfristig umbauen oder planen, wäre aus Sicht der CDU Fraktion Kaltenkirchen ein unüberlegter Schnellschuss.