Kaltenkirchen (em) Am Mittwoch, 15. August, wurde die überarbeitete Fassung des Netzentwicklungsplanes 2012 im Internet veröffentlicht. Die spannende Frage war, ob die von Kaltenkirchener Bürgern und der Stadtverwaltung eingesandten Stellungnahmen zu dem geplanten Umspannwerk in Kaltenkirchen (380kV-Schaltanlage) berücksichtigt wurden.
Mitglieder der Bürgerinitiative Pro-Kaki sowie die Stadt Kaltenkirchen hatten gefordert „die vorhandene Umspannanlage Hamburg-Nord zu erweitern und den Ausbau der Trassen von Itzehoe und Lübeck auf den Bestandstrassen zum Umspannwerk Hamburg-Nord zu führen.“ Zudem sollte die Bezeichnung „Kaltenkirchen“ aus dem Netzentwicklungsplan entfernt werden, da sich in Kaltenkirchen keine geeignete Fläche für ein Umspannwerk befindet. Das neu formulierte Ergebnis ist nahezu vernichtend ausgefallen. Hieß es in der ersten Version: „Die Leitung muss in Richtung Kaltenkirchen verschwenkt werden“, so müssen jetzt die Leitungen aus Lübeck und Itzehoe in den Raum Kaltenkirchen verschwenkt bzw. verlängert werden.
Hier ist nach unserer Auffassung keine Verbesserung zur ersten Fassung des Netzentwicklungsplans zu erkennen. „Auf Kaltenkirchener Gebiet wird kein Umspannwerk entstehen.“ Das versprach Klaus Deitermann vom Hochspannungsnetz-Betreiber Tennet auf einer zu diesem Thema angesetzten Sondersitzung des Bau- und Umweltausschusses am 2. Juli 2012. Im jetzt veröffentlichten, überarbeiteten Netzentwicklungsplan 2012 soll im Raum Kaltenkirchen nun doch ein Umspannwerk (380-kv-Schaltanlage) entstehen. In Anbetracht dessen stellt sich die Frage, was ist ein Versprechen der Tennet wert? Erst in mehreren Gesprächen zwischen den Verantwortlichen der Stadtverwaltung und der Tennet in 2011 wurden Flächen in Kaltenkirchen für ein Umspannwerk überhaupt ins Spiel gebracht und so in den Netzentwicklungsplan aufgenommen.
Schon in diesen Gesprächen hätte nach unserer Auffassung deutlich widersprochen werden müssen. Nun wird Kaltenkirchen die Geister, die sie riefen nicht wieder los! Der Naherholungs- und Freizeitwert im Raum Kaltenkirchen wäre durch riesige Industrieanlagen gefährdet. Die Bürgerinitiative Pro-Kaki ist gegen ein Umspannwerk im Raum Kaltenkirchen und setzt sich für den Erhalt von Kaltenkirchen als Stadt im Grünen ein. Wir dürfen die Lebensqualität weder für die jetzige Generation und unsere Kinder noch den Naturschutz für die „Energiewende“ über Bord werfen!