Kaltenkirchen (em) Für ein Ärgernis sorgt seit einiger Zeit die Versorgung mit Gelben Säcken. Bürgermeister Hanno Krause erklärt hierzu:

„Ich habe mich der Sache angenommen und diverse Gespräche mit dem Wegezweckverband der Städte und Gemeinden des Kreises Segeberg (WZV) und der zuständigen Firma Optisys geführt. Die Zusammenhänge und Zuständigkeiten sind sehr komplex und vielen nicht bekannt. Wir als Stadt und auch der WZV sind für die gelben Säcke nicht zuständig, aber ebenso betroffen, sehr unzufrieden und drängen auf eine bessere Lösung.“

Grundsätzlich soll eine Rücknahme gebrauchter Verpackungen am jeweiligen Verkaufsort, also im Ladengeschäft erfolgen. Gibt es ein haushaltsnahes Erfassungssystem (hier: Gelber Sack), sind die Hersteller und Händler von dieser Pflicht befreit.

Ein Hersteller von Verpackungen schließt mit dem sogenannten Systemträger (z.B. Duales System Deutschland (DSD), Landbell und weiteren) einen Lizenzvertrag ab. Mit Abschluss dieses Vertrages erwirbt der Hersteller die Berechtigung, den Grünen Punkt auf seine Verpackungen drucken zu dürfen. Dafür muss er dann entsprechende Lizenzgelder zahlen. Im Gegenzug verspricht der Systemträger, für die Einsammlung und Verwertung der alten Verpackungen zu sorgen.

Derzeit gibt es in Deutschland elf verschiedene Systemträger. Diese sind verpflichtet, die Entsorgungsleistungen alle drei Jahre im Wettbewerb auszuschreiben. Alle Kreise und Städte Deutschlands sind einem Systemträger, dem sogenannten Ausschreibungsführer, zugelost. Für das WZV-Verbandsgebiet ist das die Firma Landbell, die der offizielle Auftraggeber des Sammlers hier vor Ort ist, derzeit die Optisys GmbH.

Der WZV ist bei dem gesamten Verfahren nicht beteiligt, sondern lediglich verpflichtet, u. a. die Sammeltermine für den Gelben Sack mit in seinen Abfallkalendern auszuweisen. Gleiches gilt für die Stadtverwaltung, die sich lediglich breit erklärt hat, die Gelben Säcke mit auszugeben. „Trotzdem kümmern wir uns darum, die momentanen Missstände bei der Verteilung der Gelben Säcke zu beheben und stehen im ständigen Kontakt mit den Firmen.
Ich hoffe, dass sich die Situation bald entspannt.“, erklärt Bürgermeister Hanno Krause.