Kaltenkirchen (em) Das Racing-Team vom WZV (Wege-Zweckverband der Gemeinden des Kreises Segeberg) war die Attraktion der 2. Mülltonnen-Weltmeisterschaft am 19. August in Hermeskeil bei Trier. Die Profis in Orange aus Bad Segeberg, Florian Spahr, Sebastian Einfeldt und Tim Schümann waren nicht nur die einzigen wahrhaften Müllmänner, die bäuchlings auf Mülltonnen Berge hinunter rasen, sondern auch das Team mit der weitesten Anreise entsprechend herzlich war ihr Empfang.

Doch nicht nur das: Die drei aus dem Flachland hatten gut trainiert und waren der erfahrenen Konkurrenz aus den bergigen Regionen gewachsen. In der Mannschaftswertung belegten die Neulinge auf Anhieb einen hervorragenden fünften Rang unter den 16 Mannschaften aus Deutschland, Belgien und Österreich. Sie schrammten haarscharf am dritten Platz vorbei. Nur 0,15 Sekunden trennen sie vom vierten und 1,6 Sekunden von der Bronzemedaille.

60 Mülltonnenpiloten waren in Hermeskeil am Start. 5.000 Besucher erlebten bei 37 Grad heißem Wetter spannende Rennen. Erstmalig wurde an einer 12 Meter langen Rampe mit 12-prozentigem Gefälle gestartet. Gleich danach kam eine Linkskurve, die nur mit viel Geschick und exzellenter Balance sicher zu nehmen war. Dann hieß es möglichst ohne Schlenker und ohne Bodenberührung die 300 Meter lange Asphaltstrecke mit achtprozentigem Gefälle sicher bis zum Ziel zu rasen.

Der schnellste, Norma Schäfer vom Team Saar Trash Racing, der zum 2. Mal Weltmeister wurde, brauchte 21,18 Sekunden. Vom WZV Racing Team belegten Sebastian Einfeldt (23,10 Sekunden) und Tim Schümann (23,81 Sekunden) in der Einzelwertung Rang 13 und 15. Florian Spahr (24,97 Sekunden) hatte etwas Pech mit seiner Mülltonne, deren Kunststoff auf die 37 Grad heißen Temperaturen empfindlich reagierte. Der Tonnenbauch dehnte sich aus, so dass die Räder den Rumpf berührten und die rasante Fahrt erheblich abbremsten. Trotzdem reichte die Zeit für Platz 35.

„Wir sind losgefahren, um dabei zu sein und Spaß zu haben. Dass wir so weit vorne sind, damit hätten wir nie gerechnet“, so WZV Mülltonnen-Racer Tim Schümann. Im nächsten Jahr will das WZV Racing-Team wieder an den Start gehen, vielleicht mit noch mehr Müllmännern. Auf jeden Fall mit der Gewissheit, richtig gute Chancen zu haben.