Neumünster (em/jj) Seit seiner Gründung 1986 gehört das Schleswig-Holstein Musik Festival (SHMF) zu den herausragenden internationalen Kulturereignissen. Herrliche Schlösser und Herrenhäuser, Scheunen und Ställe sowie die schönsten Kirchen Schleswig- Holsteins, aber auch so ungewöhnliche Orte wie Werften und alte Industriehallen bilden eine stimmungsvolle Kulisse für Darbietungen, die sonst den Besuchern renommierter Konzerthallen und Opernhäuser vorbehalten bleiben.

Auch in diesem Jahr finden wieder einige Konzerte in den Holstenhallen statt. Los geht es am Montag, 4. Juli, um 20 Uhr.

Nigel Kennedy The New Four Seasons
Kennedy trägt den Barockklassiker von Antonio Vivaldi in die Jetztzeit, mischt den jazzigen Sound einer Hammond-Orgel, weitere werkfremde Instrumente wie E-Gitarre und Schlagzeug sowie Vogelgezwitscher und Hundegebell mit hinein und zeigt, dass man dem Werk auch heute noch neue Seiten abgewinnen kann. Für den britischen Geiger sind es vor allem die abrupten Dynamik- und Tempowechsel, die schnelle Folge verschiedenster Stimmungen, die ihn an dem Werk so faszinieren. In seinem SHMF-Konzert in der Holstenhalle 1 spielt Nigel Kennedy (Violine/ Leitung) seine „The New Four Seasons“ von Vivaldi gemeinsam mit der Russischen Kammerphilharmonie St. Petersburg.

Nils Landgren und die wilden 80
Geballte Posaunenpower am Montag, 18. Juli, ab 19 Uhr in der Holstenhalle 1! Martin Grubinger und „die wilden 80“ zündeten letztes Jahr in der Holstenhalle ein wahres Trommelfeuerwerk. Schon als die 80 Jugendlichen mit ihrem Schlagwerk die Bühne betraten, stand die Halle Kopf. Ähnliches kann man auch in diesem Jahr erwarten, wenn es heißt „Nils Landgren und die wilden 80“. Der großartige schwedische Posaunist hat einfach alles, was es für ein solches Projekt braucht: Begeisterungsfähigkeit, Spaß an der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, eine Engelsgeduld und die typisch skandinavische Gelassenheit. Die jungen Posaunisten, die aus den verschiedensten Musikschulen Schleswig-Holsteins zum Workshop nach Neumünster kommen, haben auf alle Fälle das ganz große Los gezogen. Denn wer würde nicht gerne mit Mr. Red Horn zusammenarbeiten? Und Nils Landgren? Mit 80 Posaune spielenden Jugendlichen dürfte er wohl auch noch nicht die Bühne geteilt haben. Das Ganze wird in jedem Fall spektakulär.

E.T. The Extra-Terrestrial
„E.T. ... nach Hause telefonieren“ Er ist einer der erfolgreichsten Filme aller Zeiten und rührt auch heute noch Jung wie Alt zu Tränen: „E.T. The Extra-Terrestrial“, Steven Spielbergs außer- und überirdisches Meisterwerk. E.T.s berühmtes Fingerleuchten hat sich ins kollektive Gedächtnis eingebrannt, geliebt aber wurde dieser unansehnliche, unbeholfene Alien, der so gerne „nach Hause telefonieren“ würde, wegen seiner großen menschlichen Qualitäten. E.T., dieses mit mehreren Oscars ausgezeichnete cineastische Meisterwerk, ist Emotion pur daran hatte nicht zuletzt die fantastische Musik von John Williams ihren Anteil, die in Neumünster am Freitag und Samstag, 22. und 23. Juli, live vom Schleswig-Holstein Festival Orchester mit David Newman als Dirigent gespielt wird. Eins ist klar: Dieser Abend, an dem Bild und Ton eine besondere Symbiose eingehen, wird hoch emotional.

SHMF
Von 1996 bis 2013 war das künstlerische Konzept des SHMF von jährlich wechselnden Länderschwerpunkten geprägt und ist rund um den Globus gereist von Finnland bis Japan, von den USA bis Russland. Mit seinem Intendanten Dr. Christian Kuhnt ging das Festival seit 2014 neue Wege und widmet nun wechselnden Komponisten eine Retrospektive. In diesem Sommer setzen sich viele Stars mit Joseph Haydn auseinander. Als herausragender Künstler ist der Pianist Sir András Schiff eingeladen den Festivalsommer zu gestalten.

Ausführliche Informationen zu allen Events in den Holstenhallen sind auf www.holstenhallen.com zu finden. Karten für die SHMF-Konzerte gibt es an allen bekannten Vorverkaufsstellen und unter www.shmf.de.

Foto: Wer Nils Landgren letztes Jahr bei seinem „Doppelkonzert“ mit Christian Lindberg und dem Schleswig-Holstein Festival Orchester erlebt hat, weiß, dass Landgren unter „Musik für Posaune“ unendlich viel mehr versteht, als man sich das gemeinhin so vorstellt.