(Neumünster) Bauen ist mit einem hohen Verbrauch an Ressourcen verbunden und zudem mit einem starken Emissionsausstoß. Beides bedarf – in einer Zeit, in der Einsparungen und Nach- haltigkeit für nahezu alle wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Bereiche das Gebot der Stunde sind – neuer Ansätze. Denn gebaut werden muss trotzdem: Knapper Wohnraum und zunehmend marode Infrastruktur sollen der Vergangenheit angehören.
Materialprüfanstalt Schleswig-Holstein und Forum Kreislaufwirtschaft Bau
Bauen und Nachhaltigkeit – wie geht das zusammen? Lösungsansätze dazu werden auf der NordBau vom Netzwerk Forum Kreislaufwirtschaft Bau und der Materialprüfanstalt Schleswig- Holstein in Halle 1 aufgezeigt. Der Zusammenschluss wichtiger Akteure und Verbänden der Bau- branche, federführend die Technische Hochschule Lübeck sowie die dort angesiedelte Prüfan- stalt, möchte gemeinsam auf die Bedeutung der Kreislaufwirtschaft im Bau aufmerksam machen und deren Möglichkeiten präsentieren. Bauobjekte so zu planen und umzusetzen, dass zum ei- nen möglichst wenig Ressourcen verwendet werden und zum anderen einzelne Materialen später bestmöglich wiederverwendet werden können. Prof. Dr. Raphael Kampmann, Professor für Bau- stofftechnologie an der Technischen Hochschule Lübeck sowie Leiter der Materialprüfanstalt SH betont: „Der Aspekt „ReUse“ sollte bei einem Bauvorhaben immer mitgedacht werden. Unser Labor kann dabei zur Optimierung durch Materialprüfung beitragen. Der Begriff Abfall muss neu definiert und gelebt werden, denn meist ist bisheriger Abfall ein weiterer mineralischer Baustoff, der nur der richtigen Weiterverwendung zugeführt werden muss.“
Noch gibt es nicht für alles eine passende Lösung, deshalb liegt ein Schwerpunkt der Akteure in Halle 1 auf dem Austausch verschiedener Disziplinen und Ideen. Planende und Architekten, Ver- bände und Verwaltungen, Handwerk und Wissenschaft.
Start-up Stage 2023 – neue Unternehmen treffen auf etablierte Branchenspieler
Netzwerken und Austauschen ist auch das Motto der Start-Up Stage 2023, die in Halle 4 erstmalig präsentiert wird. Die LECTURA GmbH hat dieses Format mit Unterstützung des Bundesverbands digitales Bauwesen (BDBau) initiiert. Jungen Unternehmen wird hier die Gelegenheit gegeben, mit der klassischen Bauindustrie ins Gespräch zu kommen. Ideen und Konzepte können präsen- tiert werden, Fallstricke erkannt und festgefahrene Wege aufgebrochen werden. Es soll ein ge- genseitiger Austausch sein, der ganzjährig auf verschiedenen Kanälen fortgeführt werden kann. An allen fünf Messetagen gibt es Kurzpräsentationen der Start-Ups auf einer eigenen Bühne in Halle 4, ansonsten stehen die Ansprechpartner für ein unkompliziertes Kennenlernen bereit.
Zahlen, Daten und Fakten
Auf rund 69.000 Quadratmetern Freigelände und über 20.000 Quadratmetern Hallenfläche gilt die NordBau als wichtigste Kom- paktbaumesse im nördlichen Europa und dem gesamten Ostseeraum. Jährlich bis zu 800 Aussteller aus 13 Ländern treffen auf rund 63.000 Besucher. Rund 60 Seminare und Veranstaltungen verzeichnen ca. 4.500 Tagungsteilnehmer, wobei die Hälfte der Tagungen von der Architekten- und Ingenieurkammer SH als offizielle Fortbildungsveranstaltung anerkannt sind. Seit 1956 nutzen Aussteller die NordBau, um sowohl die zahlreichen Fachbesucher als auch Endkunden zu erreichen (öffentliche wie private Bau- herren). Die NordBau verfügt über eine hohe Akzeptanz und Anziehungskraft für alle Bauinteressierten und für die in der Bauwirt- schaft tätigen Personen. Zudem ist die NordBau schon seit über 45 Jahren mit dem Partnerland Dänemark eng verbunden, welches die Fachmesse als Basis für den deutschen und europäischen Markt sieht.
Weitere Informationen über die NordBau, Fotos und Videos finden Sie im Netz unter: www.nordbau.de
Die 68. NordBau findet vom 6. bis 10. September 2023 auf dem Messegelände Holstenhallen Neumünster statt.